In der Karlslust wird gefeiert

Homburg · Die Entwicklung des Waldparks Schloss Karlsberg geht voran. Am Wochenende soll das kürzlich fertig gestellte Tosbecken – das ehemalige Auffangbecken der großen Kaskade – feierlich eingeweiht werden.

 Bernhard Becker, Leiter des Amtes für Heimat- und Denkmalpflege beim Saarpfalz-Kreis, verdeutlichte gestern, wie es nach der Sanierung des Tosbeckens nun an der Orangerie im Waldpark Schloss Karlsberg weitergehen wird. Foto: Thorsten Wolf

Bernhard Becker, Leiter des Amtes für Heimat- und Denkmalpflege beim Saarpfalz-Kreis, verdeutlichte gestern, wie es nach der Sanierung des Tosbeckens nun an der Orangerie im Waldpark Schloss Karlsberg weitergehen wird. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf
 Das Tosbecken wurde in Stahl eingefasst. Nun ist seine ehemalige Form auf dem Karlsberg gut erkennbar. Foto: Steigner/Saarpfalz-Kreis

Das Tosbecken wurde in Stahl eingefasst. Nun ist seine ehemalige Form auf dem Karlsberg gut erkennbar. Foto: Steigner/Saarpfalz-Kreis

Foto: Steigner/Saarpfalz-Kreis

Nachdem 2007 schon die beiden Schwanenweiher auf rheinland-pfälzischer Seite feierlich ihre Wiederauferstellung feiern konnten, gibt es am kommenden Samstag einen weiteren Grund, in der Karlslust die Gläser klingen zu lassen: Das so genannte Tosbecken, ein Quellbecken für die beiden Schwanenweiher, ist in den zurückliegenden Monaten aufgearbeitet worden und soll mit "Herbstzauber" am kommenden Wochenende feierlich eingeweiht werden. Damit geht die Entwicklung des Waldparks Schloss Karlsberg einen weiteren großen Schritt voran - zumal derzeit auch die Orangerie saniert wird.

Verantwortlich für diese Arbeiten sind die Stadt Homburg, der Saarpfalz-Kreis, das Landesumweltministerium und der saarländische Staatsforst. Bernhard Becker, Leiter des Amtes für Heimat- und Denkmalpflege beim Saarpfalz-Kreis, verdeutlichte gestern die nun abgeschlossenen Arbeiten am Tosbecken und die laufenden Maßnahmen an der Orangerie. Dabei machte er klar: Es gehe nicht um die Rekonstruktion der Baudenkmäler, sondern um eine weitere Visualisierung der zum größten Teil verschwundenen Anlagen des Schlosses Karlsberg und der Karlslust. "Wir haben vom Landes-Konservatoramt die Vorgabe, dass wir die Anlagen nicht rekonstruieren dürfen." Als Ergebnis dieser Vorgabe habe man sowohl beim Tosbecken als auch bei der Orangerie so genannten Cortenstahl verwendet, um die ursprünglichen Formen der Relikte wiederzugeben, gleichzeitig aber auch eine bauhistorische Abgrenzung zu erzeugen. Becker: "Es ist jedem klar, dass es solchen Stahl zu Zeiten Karls II. August nicht gegeben hat." Auf der anderen Seite nehme dieser besondere Stahl eine Verwitterungspatina an. "Damit können wir dann auch die Vergänglichkeit dieser Anlage demonstrieren."

So präsentiert sich schon jetzt das fertig gestellte Tosbecken als Mischung der Zeiten zwischen Stein und Stahl. Für Becker erfreulich: Auch auf rheinland-pfälzischer Seite habe man sich für Cortenstahl entschieden, um eine der Kaskadenstufen zwischen Tosbecken und Schwanenweiher sichtbar zu machen. "Damit wird dieser Stahl ein Grundthema des Waldparks Schloss Karlsberg."

Die Kosten für die Sanierung des Tosbeckens bezifferte Becker mit rund 200 000 Euro. "70 Prozent werden dabei vom saarländischen Wirtschaftsministerium getragen, der Rest vom saarländischen Innenministerium und der Stiftung Karlsberger Hof".

Auf Homburger Seite zeichnen Michael Emser als Abteilungsleiter Denkmalpflege und sein zuständiger Amtsleiter Klaus Kell für den Beitrag der Stadt zum Sanierungsprojekt verantwortlich. Kell verdeutlichte gestern die Bedeutung der Anstrengungen: "Dieses Tosbecken war von herausragender Gestaltung." So sei die nun sanierte Becken-Anlage ein weiterer wichtiger Baustein bei der Visualierung des Waldparks Schloss Karlsberg. Dem soll auch die Veranstaltung "Herbstzauber" am kommenden Samstag Rechnung tragen. Dann werden die Stadt, der Kreis und die Stiftung Karlsberger Hof das Tosbecken feierlich einweihen.

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