"Laden" heißt der Laden, den junge Leute am Wochenende in der Johannisstraße 25 im Nauwieser Viertel eröffnet haben. Dabei sollen die Räume, in denen bis vor kurzem noch ein Kopiergeschäft war, mehr sein als ein Ort, an dem man Kunst kaufen kann. Atelier soll er sein, der "Laden", Galerie, ein Ort der Kommunikation, eine Bühne für Bürger. Auch das Saarbrücker Saarszene-Magazin soll hier seinen Sitz haben.

So erklärt es Alexander Karle, einer der Künstler, die sich nun im Viertel eingemietet haben. Außer ihm und dem Grafiker Tobias Wönne, der im hinteren Teil des Geschäfts ein "Büro für Citynews und Citycards" einrichtet, sind auch Lucia Hahn und Ceylan Bach vom noch jungen Unternehmen Art-Cycle mit von der Partie. Die Frauen machen aus gebrauchten Kleidungsstücken Taschen, Schmuck, neue Kleidung.

Auch der Laden im Viertel sei zu 85 Prozent mit gebrauchtem Material gestaltet worden: Farbresten, alten Kacheln, Holz, das beim Beschneiden von Bäumen als Abfall entsorgt werden sollte. Aus alten Mehltüten sind Sitzkissen geworden.

Die wurden nicht nur bei der Eröffnung am Wochenende gebraucht. Einmal im Monat soll es eine neue Ausstellung geben - auch mit Künstlern von außerhalb. Die erste soll am kommenden Donnerstag eröffnet werden. Man wolle aber auch Bürger einladen, die im "Laden" Infoabende zu Themen machen können, die sie bewegen.

Alexander Karle selbst will die neuen Räume nutzen, um seine in den vergangenen Jahren entstanden Kunstwerke zu sortieren und möglichst viele davon zu verkaufen. Das ist für ihn wie Ballast abwerfen. In neun Monaten, kündigt er an, werde er Saarbrücken verlassen und auf eine große Reise gehen.