Entwicklung des Nauwieser Viertels
Das auf der nördlichen Saarseite im Saarbrücker Stadtteil St. Johann gelegene Wohngebiet Nauwieser Viertel entstand ab der Mitte des 19. Jahrhunderts aus dem Sumpfgebiet Nauwies. Die meisten Bauwerke des Viertels wurden dabei zwischen 1860 und 1920 im damaligen Architekturstil des Historismus errichtet. In den 1970er Jahren entwickelte sich das Nauwieser Viertel im Kern zu einem Studentenviertel. Dabei waren vor allem die günstigen Mietpreise der Altbauwohnungen sowie die zahlreichen Bars und Kneipen ausschlaggebend für den Zuzug der Studenten. In den 1980er und 1990er Jahren wurde das Nauwieser Viertel dann zunehmend zu einem sozialen Brennpunkt. So hatte das Viertel über zwei Jahrzehnte lang mit Prostitution, Drogenproblemen und der damit verbundenen Beschaffungskriminalität zu kämpfen. Erst durch das umfangreiche Bau- und Sanierungsprogramm der Stadt Saarbrücken wurde das Nauwieser Viertel zu dem beliebten Wohn- und Ausgehviertel, das es heute ist.
Das Nauwieser Viertel als beliebtes Saarbrücker Wohnviertel
Das Nauwieser Viertel ist eines der beliebtesten Wohnviertel der Landeshauptstadt Saarbrücken. Hier wohnen vor allem zahlreiche Studenten, Familien und Senioren in enger Nachbarschaft zueinander. Das bunte Zusammenleben der Bewohner des Viertels ist dabei durch Teilnahme und Engagement geprägt. So hat sich die Bewohnerschaft des Nauwieser Viertels in zahlreichen Initiativen und Projekten zusammengeschlossen. Die bekanntesten Zusammenschlüsse sind wohl die „Initiative Nauwieser Viertel“ und der „Kultur- und Werkhof Nauwieser 19“. Durch die Gemeinschaften sowie die enge Zusammenarbeit und Vernetzung aller Generationen hat sich nicht nur ein angesagtes Wohnviertel, sondern auch eine hippe Kunstszene entwickelt. Im Nauwieser Viertel stehen Konzerte, Ausstellungen, Lesungen, Vorträge und Diskussionen an der Tagesordnung. Durch die ausgeprägte Willkommenskultur befindet sich die entstandene Gemeinschaft in stetigem Wachstum.
Das Nauwieserviertel als angesagtes Ausgehviertel
Das Nauwieser Viertel weist eine beachtliche Bar-, Café-, Restaurant- und Kneipendichte auf. Dadurch ist es zu einem attraktiven Ausgehort für Jung und Alt geworden. Die Restaurantlandschaft des Nauwieser Viertels ist durch kulinarische Vielfalt und ein familiäres Ambiente geprägt. Dem steht die Nauwieser Kneipenszene in nichts nach. Im Herzen des Viertels reiht sich eine Kneipe nach der anderen. Von der studentischen Alternativkneipe bis zum urbanen Hipsterladen ist für jeden etwas dabei. Dies begründet den regen Besucheransturm, der sich an der vielfältigen Saarbrücker Kneipenkultur erfreut.
Nauwieser Fest
Einmal jährlich findet im Nauwieser Viertel – in der Regel am letzten Juliwochenende - das Nauwieser Fest statt. Das Nauwieser Viertelfest wird unter Saarbrückern oftmals als das „einzig wahre Stadtfest“ in der saarländischen Landeshauptstadt bezeichnet. Hier erwarten die Besucher drei Tage lang Feierstimmung mit Musik und Kulinarischem aus aller Herren Länder. Am gesamten Fest-Wochenende sind die Straßen des Viertels mit zahlreichen Bier- und Essensständen sowie Bühnen versehen. Dadurch ist das Viertelfest seit vielen Jahren ein wahrer Besuchermagnet.
Nachdem das Nauwieser Viertelfest im Jahr 2017 aufgrund des Rückzugs des bisherigen Veranstalters auf der Kippe stand, fand das Fest letztlich doch mit neuem Veranstalter, wie gewohnt, am letzten Juliwochenende statt.