Frischlinge und Bärlauch sind da

Saarbrücken · Viele Naturfreunde finden, dass der Frühling die schönste Zeit für einen Waldspaziergang ist. Etliche Bäume treiben aus oder blühen schon, in der Tierwelt stellt sich Nachwuchs ein. Die Forstleute wünschen sich, dass Hunde nun an der Leine geführt werden.

 Bärlauch im Stadtwald. Fotos: Ralf Blechschmidt

Bärlauch im Stadtwald. Fotos: Ralf Blechschmidt

 Das erste zarte Grün im Stadtwald: Buschwindröschen, Huflattich und Schlüsselblume.

Das erste zarte Grün im Stadtwald: Buschwindröschen, Huflattich und Schlüsselblume.

Für Naturschwärmer ist der Frühling die Jahreszeit der Entdeckungen; wer Sinne für Pflanzen und Tiere hat, der erkundet in diesen Tagen bei langen Gängen "seinen" Wald, um Vertrautes wiederzufinden und vielleicht auch Neues aufzuspüren. Ralf Blechschmidt, beim Saarbrücker Amt für Stadtgrün der Leiter des Stadtwaldes, empfiehlt für einen Ausflug beispielsweise die Waldränder in Ensheim: "Sie sind von blühenden Schlehenhecken eingerahmt, viele Böden sind voll von Blütenpflanzen wie Huflattich, Buschwindröschen, Schlüsselblumen und Scharbockskraut."

Wer das beliebte Küchenkraut Bärlauch nicht kaufen, sondern selber sammeln mag, findet es vor allem auf den kalkhaltigen Böden um Bübingen und Fechingen. "Aufgrund der kühlen Witterung ist der Bärlauch noch nicht zur Blüte gekommen und kann in diesem Jahr länger als sonst geerntet werden. Die Frühblüher müssen sich mit der Blüte sputen, denn sie sind auf das Licht vor dem Laubausbruch der Waldbäume angewiesen", so der Förster. Kirschen, Hasel, Pappel fangen nun an auszutreiben oder zu blühen: Wer keinen kundigen Waldläufer an der Seite hat, kann sich bei www.baumkunde.de/baumlisten umsehen.

Weitgehend abgeschlossen ist der Holzeinschlag in den Saarbrücker Wäldern. Lediglich am Eschberghang neben der Hofberghütte wird noch in größerem Stil gearbeitet. Die Abfuhr der gefällten (und damit auch bezahlten) Stämme verläuft nach Angaben des Forstamtes kontinuierlich. Die privaten Brennholzwerber haben ihre erworbenen Kontingente entlang der Wege weitgehend aufbereitet und eingefahren. Einige Rückearbeiten von Industrie- und Brennholz sind erst für den Sommer terminiert, weil die Böden dann trocken sind und von den Lastwagen besser befahren werden können.

In der Tierwelt bekommen gerade die Wildschweine und demnächst die Rehe Nachwuchs. Generell sind im April und Mai die Aktivitäten von Wildschwein und Reh besonders stark, so dass auch die Unfallgefahr mit Fahrzeugen auf Waldstraßen steigt. Die Vögel sind auf Brautschau und beginnen teilweise bereits mit dem Nestbau. Die ersten Hasen sind bereits geboren. Die Forstleute wünschten sich, dass Hunde an der Leine geführt werden. Während der Brut- und Setzzeit vom 1. März bis 30. Juni dürfen nach Paragraf 33 des Jagdgesetzes nur noch Hunde ohne Leine geführt werden, die zuverlässig im Bereich der Wege bleiben. "Zuverlässig" bedeutet, der Hund muss kontrollierbar sein und der Hundebesitzer muss diese Kontrolle auch ausüben. "Wir appellieren an die Waldbesucher, gegenseitig Rücksicht zu nehmen. Mountainbiker sollten beim Passieren von Fußgängern ihre Geschwindigkeit reduzieren, Reiter sollten auf den breiten Forstwegen bleiben, die Nutzer von Grillhütten sollten die mit der Grillgenehmigung verbundenen Auflagen beachten", so Ralf Blechschmidt zu Beginn einer hoffentlich konfliktarmen Saison.

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