Der Bärlauch lauert im Wald

Saarbrücken/Bebelsheim · Jetzt ist Bärlauch-Zeit. Gourmets, die sich mit dem wohlschmeckenden grünen Kraut versorgen wollen, müssen nicht lange suchen. Förster Blechschmidt hat allerdings auch guten Grund für eine Warnung.

Frischen Bärlauch kann man dieser Tage überall im Handel kaufen. Feinschmecker mit Ortskenntnis besorgen sich das würzige Kraut aber kostenlos aus dem Wald. Es gedeiht vor allem auf kalk- und nährstoffreichen Böden. Also unter Bedingungen, wie man sie idealtypisch im Wald bei Bübingen findet, exakt im Bereich Sportplatz/Dragoner Weg, wie Ralf Blechschmidt verrät, der Abteilungsleiter Stadtwald der Landeshauptstadt Saarbrücken. Er findet, dass der Bübinger Bärlauch jetzt vor der Blütezeit sogar besser und intensiver schmecke als der gekaufte. Frisch sei er am besten, getrocknet entfalte er kein Aroma. Blechschmidt wünschte sich, dass die Menschen den Bärlauch des Waldes für sich entdeckten. Der Grund ist pädagogischer und naturschützerischer Art: Wer Kräuter und Pilze sammele oder Holz einschlage, der sei ein Typ, der die Ressourcen des Waldes schone; er gehe sorgsam mit dem Wald um, so die Erfahrung.

Der Experte erklärt, dass das Kraut nicht unter Naturschutz steht und für den Eigenbedarf geerntet werden kann. Untersagt sei lediglich das gewerbliche Sammeln.

Achtung: Bärlauch wird manchmal mit dem giftigen Maiglöckchen verwechselt. Es gibt nach Schilderung von Ralf Blechschmidt aber drei sichere Unterscheidungsmerkmale: Maiglöckchen riechen nicht, Bärlauch riecht stark nach Knoblauch. Maiglöckchenblätter sind auf der Unterseite glänzend, Bärlauchblätter sind matt. Ein Maiglöckchen hat zwei Blätter, beim Bärlauch kommt ein Stängel mit einem Blatt aus dem Boden.

Übrigens: Am 12. und 13. April findet wieder das beliebte Bärlauchfest an der Jungholzhütte in Bebelsheim (Mandelbachtal) statt. Rund um die Hütte (in der Ortsmitte ausgeschildert) gibt es große Bärlauchfelder.

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