Jetzt wird es im Bübinger Wald Zeit für die Bärlauch-Ernte

Bübingen · Bärlauch schmeckt vor der Blüte am besten. Gourmets, die sich mit dem wohlschmeckenden Kraut versorgen wollen, müssen dafür nur ein wenig wandern. Förster Ralf Blechschmidt hat aber auch guten Grund für eine Warnung.

Frischen Bärlauch kann man dieser Tage überall im Handel kaufen. Feinschmecker mit Ortskenntnis besorgen sich das würzige Kraut aber kostenlos aus dem Wald. Es gedeiht vor allem auf kalk- und nährstoffreichen Böden. Also unter Bedingungen, wie man sie idealtypisch im Wald bei Bübingen findet, exakt im Bereich Sportplatz/Dragonerweg, wie Ralf Blechschmidt verrät, der Abteilungsleiter Stadtwald beim Saarbrücker Amt für Grünanlagen und Forsten.

Er findet, dass der Bübinger Bärlauch jetzt vor der Blütezeit sogar besser und intensiver schmecke als der gekaufte. Frisch sei er am besten, getrocknet entfalte er kein Aroma. Blechschmidt wünscht sich, dass die Menschen den Bärlauch des Waldes für sich entdeckten. Der Grund ist pädagogischer und naturschützerischer Art: Wer Kräuter und Pilze sammele oder Holz einschlage, der sei ein Typ, der die Ressourcen des Waldes schone; er gehe sorgsam mit dem Wald um, so die Erfahrung.

Nach Schilderung des Experten dürfte die Bärlauch-Saison noch etwa zwei Wochen dauern. Das Kraut stehe nicht unter Naturschutz und könne für den Eigenbedarf geerntet werden. Untersagt sei lediglich das gewerbliche Sammeln.

Achtung: Bärlauch wird manchmal mit dem giftigen Maiglöckchen verwechselt. Es gibt nach Schilderung von Ralf Blechschmidt aber drei sichere Unterscheidungsmerkmale: Maiglöckchen riechen nicht, Bärlauch riecht stark nach Knoblauch. Maiglöckchenblätter sind auf der Unterseite glänzend, Bärlauchblätter sind matt. Ein Maiglöckchen hat zwei Blätter, beim Bärlauch kommt ein Stengel mit einem Blatt aus dem Boden.

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