Ehrlicher, als die Stadt dachte

Saarbrücken · Rund 2,7 Millionen Euro Steuern pro Jahr kassiert die Stadt von Spielhallenbetreibern. Mehr wird es nicht. Anders als von der Stadtverwaltung vermutet, sind nämlich alle Automaten ordnungsgemäß angemeldet und versteuert.

Sie wurden aus dem Ruhestand zurückgerufen, und ihre Aufgabe lautete: durch Spielhallen und Kneipen gehen und Automaten finden, die nicht angemeldet sind. Acht Pensionäre hatte die Stadtverwaltung im Frühjahr als freie Mitarbeiter wieder in Dienst genommen und geschult, um nach entgangenen Steuereinnahmen zu fahnden. Aus der sogenannten Instrumentensteuer, die seit 1. März 2013 erhoben wird, kassiert die Stadt rund 2,7 Millionen Euro.

Rund 1000 Spielautomaten waren im Mai bei der Stadtverwaltung angemeldet. "Es bestehen allerdings Zweifel, ob alle tatsächlich aufgestellten, steuerpflichtigen Automaten angemeldet sind", hieß es damals. Bislang sei nur "stichprobenartig und besonders bei konkreten Anlässen kontrolliert" worden, erklärte Stadtpressesprecher Thomas Blug. Durch die gezielte Kontrolle aller Gaststätten und Spielhallen sollte genau festgestellt werden, ob und wie viele Spielautomaten noch nicht angemeldet sind.

Und so zogen die acht Mitarbeiter in vier Zweier-Teams los, um zu schauen, ob die Stadtverwaltung mit ihrer Vermutung, dass es mehr als 1000 Spielautomaten in Saarbrücken gibt, richtig liegt. Das Ergebnis: "Zweifel an dieser Zahl haben sich nicht bestätigt. Wir haben eine hohe Steuerehrlichkeit festgestellt", teilt Thomas Blug auf SZ-Anfrage mit.

Es habe nur "wenige, vereinzelte Verstöße" gegeben. Deshalb habe die Stadtverwaltung die Pensionäre wieder in den Ruhestand zurückgeschickt und werde jetzt wie früher "stichprobenartig kontrollieren", sagt Blug.

Wer Spielautomaten anmelden muss, wendet sich an das Stadtsteueramt. Kontakt: Telefon (06 81) 90 50, Fax (06 81)

9 05 34 77, E-Mail: stadtsteueramt@saarbruecken.de

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