Die Hunde sind total begeistert

Saarbrücken · Wer seinem Hund eine besondere Freude machen will, oder einfach nur selbst keine Zeit hat, um mit ihm spazieren zu gehen, der ruft Sabrina Sutter an. Die ist gewerbliche Hundegassigeherin. Bis zu zehn Vierbeiner nimmt Sutter gleichzeitig mit auf Tour – weil die Hunde zusammen viel mehr Spaß haben.

 Pause nach einem langen Spaziergang: Hundegassigeherin Sabrina Sutter mit sechs ihrer Schützlinge am Osthafen. Foto: Becker&Bredel

Pause nach einem langen Spaziergang: Hundegassigeherin Sabrina Sutter mit sechs ihrer Schützlinge am Osthafen. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Der dunkle Kombi hält auf dem Parkplatz am Silo. Auf der Ladefläche ist Radau, freudiges Jaulen und Bellen. Gleich geht's Gassi! Sabrina Sutter öffnet die Heckklappe, sieben Hunde springen heraus und rennen kreuz und quer über den Parkplatz. Könnten Hunde jubeln - jetzt würden sie's tun. An ihrer Stelle lacht die 29-jährige Sutter.

Täglich ist sie mit einer ganzen Horde von Hunden unterwegs. Drei davon gehören ihr selbst, den Rest führt sie nur aus, denn Sabrina Sutter ist gewerbliche Hundegassiführerin. 1,5 bis 2 Stunden geht sie mit den Hunden pro Tour an der Saar oder im Wald Am Homburg spazieren.

Seit einem Jahr macht sie das in Saarbrücken, davor führte sie Hunde in Homburg aus - denn dort wohnte sie früher. "Ich war schon immer hundeverrückt", erzählt Sutter, "meine Eltern hatten früher einen Hund, mit 15 habe ich ein Praktikum im Tierheim gemacht, und dann war's um mich geschehen."

Danach hat sie für Tierheime und Hundepensionen gearbeitet und sogar ein Studium als Hundetrainerin gemacht. "Ich wusste nie so richtig, was ich später mal machen will", sagt die 29-Jährige, "ich wusste nur eins: irgendwas mit Tieren."

Eigentlich hätte sie gerne eine Tiertagesstätte, quasi einen Hundekindergarten, aber dafür hat sie noch kein geeignetes Grundstück gefunden. Jetzt betreibt sie seit einem Jahr "Hundebuttis Vorstadtwölfe" - einen Haustierservice.

"Ich gehe eh' mit meinen Hunden täglich raus, dann kann ich die anderen auch mitnehmen", sagt sie. Außerdem liebt sie es, mit den Vierbeinern draußen zu sein: "Ich bin so daran gewöhnt, mit Hunden unterwegs zu sein, dass ich es schon komisch finde, wenn ich keinen Hund um mich habe."

Ihr Kundenkreis ist weit gespannt. Oft sind es Berufstätige oder Studenten, die nicht viel Zeit haben, oder es sind Leute, die aus gesundheitlichen Gründen nicht viel spazieren gehen können. Sie hat aber auch Kunden, die ihren Hunden einfach den Spaß in der Gruppe gönnen wollen. "Mir ist es wichtig, dass die Hunde alle Spaß haben, mal richtig rumfetzen, sich dreckig machen und miteinander spielen können", sagt die studierte Hundetrainerin, "einfach mal richtig Hund sein können."

Außerdem sollen die Hunde lernen, wie sie sich in der Gruppe beschäftigen und benehmen. Bei den Ausflügen achtet Sutter immer sehr genau darauf, dass kein Hund von einem anderen genervt oder geärgert wird. "Dass die Hunde Sitz oder Platz können, ist mir nicht so wichtig", sagt Sutter, "mir kommt es darauf an, dass sie sich benehmen können und keine Menschen oder anderen Hunde belästigen - viele Besitzer trauen es ihren Hunden übrigens gar nicht zu, dass sie in so einer großen Gruppe und ohne Leine laufen können." Natürlich klappe das auch nicht immer von Anfang an perfekt. Dafür nehme sie die Hunde dann erst einmal in einer kleineren Gruppe mit und zeige ihnen, was sie von ihnen will. Bei besonders schwierigen Fällen, macht sie auch Einzelübungsstunden mit dem Hund.

Wenn Sabrina Sutter die Vierbeiner nach dem Spaziergang wieder nach Hause fährt sind sie sichtlich müde, aber auch glücklich.

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