Aeham Ahmad wurde 1988 in Yarmouk geboren, einem Vorort von Damaskus. Früh förderte sein blinder Vater sein musikalisches Talent. Mit vier Jahren begann Aeham Keyboard zu spielen, mit sieben erhielt er Klavierunterricht im renommierten Arabischen Institut in Damaskus. Später studierte er Musikpädagogik in Homs.

Während des Krieges verletzte ein Granatsplitter die Finger seiner rechten Hand; auch deshalb wird ihm eine Karriere als klassischer Konzertpianist verwehrt bleiben. Ab Sommer 2013 war Ahmads Heimatort Yarmouk vollständig abgeriegelt, mehr als 100 Menschen verhungerten.

Mit all diesem Elend wollte sich Aeham nicht abfinden. Er lud sein altes Ukraina-Klavier auf einen Rollwagen und spielte in den Ruinen, um gegen den Hunger zu protestieren und den Menschen in seinem Viertel Hoffnung zu geben. Bis im April 2015 der sogenannte Islamische Staat das Viertel unter seine Kontrolle brachte – und Aehams Klavier vor seinen Augen verbrannte. „Das Klavier war mein Freund, es war, als hätten sie meinen Freund getötet“, erklärte er später. Aeham hat die Musik trotzdem nicht aufgegeben. Ihm ist wichtig, dass er sich diesem Krieg, der Herrschaft des Todes und der Gewalt verweigert, dass er festhält an dem, was der Mensch in seinen besten Momenten ist: empfindsam für Schönheit. Und für seinen Nächsten.  Aeham lebt mittlerweile in Deutschland. Im Oktober 2017 erschien seine Autobiografie „Und die Vögel werden singen“, verlegt im S. Fischer Verlag. Zum Saarbrücker Konzert kommt er mit seinem Trio.

Karten gibt es an den Kassen von UT- und Passagekino und im Internet unter www.saarfilm.de.
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