Diebstahl Eingeschlagene Autoscheiben in Alt-Saarbrücken

Saarbrücken · Die Polizei registrierte in jüngster Zeit viele eingeschlagene Autoscheiben – vor allem in Alt-Saarbrücken und St. Arnual. Oft erbeuten die Täter nur Kleinigkeiten.

 Dieses Bild bot sich Sven Maier am Morgen nach der Tat.

Dieses Bild bot sich Sven Maier am Morgen nach der Tat.

Foto: Aline Pabst

Der Ärger war groß bei Sven Maier (Name von der Redaktion geändert), als vergangene Woche plötzlich die Polizei vor seiner Tür stand. Am Tag zuvor war er erst aus dem Urlaub zurückgekehrt, hatte sein Auto an der Straße vor seinem Wohnhaus in Alt-Saarbrücken abgestellt. In der darauffolgenden Nacht schlugen Diebe dann eine Seitenscheibe ein. „Man rechnet gar nicht damit, dass sowas in einer relativ sicheren Wohngegend vorkommt", sagt der Geschädigte. Ihre magere Beute: eine Sporttasche. Maier kopfschüttelnd: „Der Inhalt ist doch wertlos für die.“

Genau das sei allerdings typisch für diese Fälle, erklärt Michael Hammerschmidt, Leiter des Kriminaldienstes Saarbrücken. Oft reichten schon ein paar Münzen in der Mittelablage im Wageninnern, um Diebe zu einer Tat zu provozieren. Dabei handle es sich aufgrund des Einbruchs juristisch um eine „besonders schwere Form des Diebstahls“, bei dem unter Umständen mehrere Jahre Gefängnis drohen.

Die Tat selbst geschehe meist nachts und dauere nur wenige Sekunden: Nach dem Einschlagen der Scheibe werden die sichtbaren Wertgegenstände aus dem Wagen genommen, kurz noch das Handschuhfach durchwühlt. Selbst eine Alarmanlage nütze nichts – bis jemand auf den Alarm regieren kann, sind die Täter längst geflüchtet.

Im Jahr 2019 habe die Polizei gerade in Alt-Saarbrücken und St. Arnual viele solcher Fälle registriert. Nach einigen Verhaftungen seien die Vorfälle in den letzten Wochen aber stark zurückgegangen, erklärt Hammerschmidt. Das Risiko könne durch einige einfache Vorkehrungen außerdem stark minimiert werden. „Autobesitzer sollten nie keine Wertgegenstände oder Taschen im Wagen lassen“, rät der Experte. „Wer keine Garage hat, sollte das Auto an einem hellen Ort parken – zum Beispiel unter einer Straßenlaterne.“ Wichtig sei auch gerade bei elektronischen Schlüsseln, immer zu überprüfen, ob das Auto auch tatsächlich abgeschlossen sei. Er appelliert außerdem an alle Geschädigten, solche Taten zur Anzeige zu bringen. Das sei nicht nur wichtig wegen der Versicherung: Nur so ließen sich Muster erkennen und genug Indizien zusammentragen, um Täter letztendlich zur Strecke zu bringen.

Anzeigen über die Polizeiinspektion Saarbrücken-Stadt (Karcherstraße 5, 66111 Saarbrücken) unter Tel. (0681)93 21 23 3

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