„Zu gut für die Tonne!“ Saarbrücker Rettermarkt ist für Bundespreis nominiert
Saarbrücken · Seit zwei Jahren bietet der Rettermarkt Rettich in Saarbrücken Lebensmittel an, die normalerweise wegen kleiner „Fehler“ in der Tonne landen würden. Jetzt ist das Geschäft für einen besonderen Preis nominiert worden.
Die Naturschutzorganisation WWF geht davon aus, dass in Deutschland jährlich mehr als 18 Millionen Tonnen essbarer Lebensmittel in der Tonne landen – und dass davon fast zehn Millionen Tonnen vermeidbar wären. Projekte, Unternehmen, Kommunen oder Privatpersonen, die etwas gegen diese Lebensmittelverschwendung unternehmen, zeichnet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft dieses Jahr zum siebten Mal mit dem Bundespreis „Zu gut für die Tonne!“ aus. Einer der Nominierten in diesem Jahr: der Saarbrücker „Rettermarkt Rettich“.
Seit 2020 bietet das Geschäft in der Cecilienstraße „gerettete“ Lebensmittel an. Das bedeutet: Dass das krumme oder fleckige Gemüse, das Brot von gestern, die Konserven, deren Mindesthaltbarkeitsdatum fast oder gerade abgelaufen ist, hier in den Regalen landet, statt in der Tonne. Dabei wird der Rettermarkt unter anderem von Bäckereien und Landwirten beliefert mit Produkten, die zwar noch essbar sind, die sie aber aus verschiedenen Gründen entsorgen würden. Im Dezember 2021 hat Rettich-Gründerin Fabienne Ebertz eine weitere Filiale in Saarlouis eröffnet. Nun ist ihr Saarbrücker Geschäft beim Bundespreis „Zu gut für die Tonne!“ neben zwei weiteren Unternehmen in der Kategorie Handel nominiert.
Eine achtköpfige Expertenjury hat aus 93 Einreichungen 17 Nominierte in fünf Kategorien ausgewählt. Unter den nominierten Projekten werden zudem Förderpreise für Projekte in der Start- oder Entwicklungsphase mit insgesamt 15 000 Euro vergeben. Dabei bewertet die Jury laut Website des Bundespreises unter anderem nach Kriterien wie Kreativität, Engagement, Vorbildwirkung und Vernetzung.
Der Bundespreis „Zu gut für die Tonne!“ 2022 wird im Rahmen der Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel!“ vom 29. September bis 6. Oktober verliehen.
