Auf dem besten Wege Die Gemeinde sieht das Licht am Ende des Tunnels

Quierschied · Stück für Stück führt Quierschied sein Defizit zurück. 2020 ist sogar ein Gewinn möglich.

 Lutz Maurer

Lutz Maurer

Foto: Iris Maria Maurer

Die Gemeinde Quierschied plant im Jahr 2019 mit einem Defizit. Das ist bei vielen saarländischen Gemeinden so. Beachtlich ist die erwartete Höhe. „In der Form, in der wir den Haushalt dem Gemeinderat vorlegen werden, erwarten wir ein Defizit von 328 325 Euro“, sagt Bürgermeister Lutz Maurer nahezu emotionslos. Dabei sollte er eigentlich vor Freude hüpfen, hat die Gemeinde noch vor wenigen Jahren den zehnfachen Betrag an Miesen jährlich verkraften müssen. „Ich bin 2016 mit dem Ziel hier angetreten, schnellstmöglich einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren zu können“, sagt Maurer, „die mittelfristige Finanzplanung zeigt, dass wir bereits im kommenden Jahr sogar ein positives Ergebnis erreichen können.“

Nach Informationen der SZ ist für 2020 ein Gewinn von 271 000 Euro prognostiziert - Maurer widerspricht nicht. „Dabei sind die Effekte des sogenannten Saarlandpaktes der Landesregierung noch nicht eingerechnet“, sagt der Quierschieder Bürgermeister mit hörbarem Stolz in der Stimme.

Der Haushalt 2019, den der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch verabschieden soll, weist Erträge von 22,88 Millionen Euro auf. Dem stehen Aufwendungen von 23,2 Millionen Euro gegenüber. Der investive Haushalt umfasst 1,7 Millionen Euro, Geld das in Projekte in der Gemeinde fließt, das aber vor allem über Förderprogramme von außer­halb finanziert wird. Der Anteil, den die Gemeinde über ihren Kreditrahmen tragen muss, beträgt 351 000 Euro. Einen Großteil der Investitionen nimmt der 2. Bauabschnitt in der Quierschieder Ortsmitte in Anspruch (über 700 000 Euro), neue Fahrzeuge für Feuerwehr, Bauhof und Gemeindewerke schlagen mit 360 000 zu Buche. Aber auch in die Schulen (250 000 Euro) und ins Freibad (50 000 Euro) soll Geld fließen. Dazu wurden acht neue Stellen in Kindergärten und Baubetriebshof geschaffen. Zusätzliche Ausgaben, die unerlässlich sind, aber die Verbesserung des Gesamtergebnisses eigentlich um so schwieriger machen. „Wir sparen hier nicht um des Sparens willen“, sagt Maurer, „wir versuchen, uns damit zusätzliche Gestaltungsspielräume zu schaffen.“

Die Attraktivität der Gemeinde habe in den letzten Jahren unter dem Druck der Schuldenbremse nicht gelitten. Wie Maurer die Vorgaben aber umgesetzt hat, könnte für andere Kommunen als Blaupause dienen. „Das Ergebnis ist die Summe vieler vermeintlich kleiner Dinge“, sagt der parteilose Bürgermeister, „alle Mitarbeiter müssen unerwartet entstehende Kosten sofort melden, Budgetüberschreitungen werden nicht toleriert. Jede Buchungsstelle steht auf dem Prüfstand, es gibt keine Pufferpositionen. Mir ist es wichtig, dass alle Projekte im vorher festgelegten Kostenrahmen bleiben – das wird in anderen Rathäusern vielleicht nicht so stringent verfolgt.“

Sowohl die Fachbereichsleitungen Verwaltung als aber auch die Gremien auf Orts- und Gemeindeebene hätten dazu in den letzten Jahren einen entscheidenden Beitrag geleistet. Das zeigt sich auch im Jahresergebnis für das Jahr 2017, das dem Rat heute Abend ebenfalls vorgelegt wird. Hier fiel das Defizit mit 1,16 Millionen Eruo bereits um 450 000 Euro geringer aus als vorher erwartet.

Der Haushalt 2019 könnte für Quierschied ein historischer werden: Es ist vielleicht der letzte mit einem negativen Ergebnis.

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