Was das Jahr 2011 für die Wirtschaft bringt

Köllertal. Kräftiges Wirtschaftswachstum, starker Rückgang der Arbeitslosenzahlen, beste Ausbildungschancen - Saar-Wirtschaftsminister Christoph Hartmann (FDP) sagt "ein äußerst gutes Jahr 2011" für das Saarland voraus

Köllertal. Kräftiges Wirtschaftswachstum, starker Rückgang der Arbeitslosenzahlen, beste Ausbildungschancen - Saar-Wirtschaftsminister Christoph Hartmann (FDP) sagt "ein äußerst gutes Jahr 2011" für das Saarland voraus. Teilt man diese Prognosen auch im Köllertal?"Der Einzelhandel hat vom Aufschwung noch nicht profitiert, und daran wird sich auch im Jahr 2011 nichts ändern, wenn sich das Kaufverhalten der Kundschaft nicht ändert", meint Laila Lenz, die Vorsitzende des Püttlinger Verkehrsvereins. Die Menschen würden lieber im Internet oder in den Großstädten kaufen anstatt beim Fachhandel vor Ort. "Das ist die traurige Bilanz. Die Leute beschweren sich, dass immer mehr Geschäfte zumachen und leerstehen, aber einkaufen tun sie woanders", so Laila Lenz.

Ähnlich Ferdinand Kockler, der stellvertretende Vorsitzende des Püttlinger Stadtmarketing-Vereins: "Die rosige Prognose von Christoph Hartmann kann man so nicht für Püttlingen übernehmen, da hat der Einzelhandel eher größere Probleme." Auch Kockler führt als Grund das geänderte Kaufverhalten an: "Wir haben in Püttlingen eine rege Kaufmannschaft, aber die hat es immer schwerer." Kockler nennt ein Beispiel, weshalb Kunden seiner Ansicht nach abwandern: "Am Wochenende gehen die Familien dorthin kaufen, wo die Geschäfte bis abends auf sind. Wir in Püttlingen können mit diesen Öffnungszeiten nicht mithalten."

"Wir vom Gewerbeverein Riegelsberg sind mit dem Ist-Zustand zufrieden, die Leute sagen, man merkt den Aufschwung", sagt Gerhard Poganatz, der stellvertretende Vorsitzende des Gewerbevereins Riegelsberg. Und er differenziert: "Zwar gibt es in Riegelsberg auch Leerstände, weil der Einzelhandel es nach wie vor schwer hat. Aber im Dienstleistungsbereich läuft es gut."

Harald Eppers, der Vorsitzende des Riegelsberger Gewerbevereins, glaubt die Gründe für den Aufschwung im Dienstleistungsbereich zu kennen: "Durch das Konjunkturpaket Saar wurde viel an öffentlichen Gebäuden gemacht. Da waren die Handwerker voll ausgelastet. Man wird sehen, wie das weitergeht, wenn das Programm ausgelaufen ist." Ansonsten teilt Eppers die Prognose der Regierung: "Ich glaube weiter an den Aufschwung."

Die positiven Folgen des Aufschwunges würde man auch auf dem Riegelsberger Arbeitsmarkt spüren, aber nicht in Form von Arbeits- oder Ausbildungsplätzen, sagt Eppers. "Da hat sich nichts geändert, aber der Aufschwung führt dazu, dass die Arbeitsplätze in den Betrieben wieder sicherer sind."

Axel Großmann, der Vorsitzende des Verkehrsvereins Heusweiler, sagt: "Die Prognosen des Wirtschaftsministers teile ich nur teilweise. Wir haben in Heusweiler ein Geschäftesterben, das sich fortsetzen wird. Es betrifft allerdings nur den klassischen Einzelhandel, vor allem im Bereich Textil. Hier sieht es nicht rosig aus, denn die Geschäfte haben im Wettbewerb mit Saarbrücken keine Chance." Anders im Industrie- und Dienstleistungsbereich: "Da sieht es in Heusweiler gut aus, auch für die Zukunft sind positive Tendenzen erkennbar", so Großmann. Auch auf dem Arbeitsmarkt: "Mir sind zwar keine Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt bekannt, aber da war die Lage in Heusweiler sowieso nicht schlecht." Ausbildungsstellen gebe es genug. "Allerdings", so Großmann, " fehlt es manchmal an qualifizierten Bewerbern." dg

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