Von der Kräuterschnecke bis zum Kaninchengehege

Eiweiler. Vor einem Jahr vollendeten die Kinder der Dependance Eiweiler der Grundschule Heusweiler zusammen mit Insassen der Justizvollzugsanstalt Saarlouis das Gewächshaus und zwei Hochbeete

Eiweiler. Vor einem Jahr vollendeten die Kinder der Dependance Eiweiler der Grundschule Heusweiler zusammen mit Insassen der Justizvollzugsanstalt Saarlouis das Gewächshaus und zwei Hochbeete. Jetzt wurden weitere Teile der Schulgartenanlage in Eiweiler ihrer Bestimmung übergeben: Die Kräuterschnecke ist fertig, ebenso das Freigehege für die Schulkanninchen, und auch der Zaun, der die Ponykoppel umgibt, ist renoviert. All das und noch viel mehr ist Bestandteil eines seit rund zehn Jahren laufenden Projektes, im Rahmen dessen sich Häftlinge, die Freigang genießen, für die Schule engagieren. Zurück geht diese nicht alltägliche Art der Kooperation auf den Sozialarbeiter der JVA Saarlouis, Herbert Volz. Soziales Lernen für alle Beteiligten sei das Ziel der Maßnahme, betonten Volz und der Leiter der JVA, Arno Bellion. Nicht jeder geeignetViel Lob gab es auch von der Vorsitzenden des Fördervereins der Grundschule, Heike Landwehr. "Nach anfänglichen Vorbehalten stehen die Eltern hinter dem Projekt", so Heike Landwehr. Nicht jeder Häftling sei für derartige Aufgaben geeignet, sagte Bellion. Und weiter: "Die Leute werden sehr genau ausgewählt." Zu den Ausgewählten gehören Horst K. und Alexander F. (Namen von der Redaktion geändert). "Uns hat die Arbeit an der Schule mit den Kindern sehr viel gebracht", versichern die beiden Männer, die nur noch wenige Monate Haft als Freigänger zu verbüßen haben. "Wo kann man sinnvoller arbeiten als an einer Schule", bemerkt Horst K. Materielle Unterstützung und Anerkennung bekommt das gewissermaßen Knastmauern überwindende Projekt auch von der Gemeinde Heusweiler und vom Ortsrat, betonten Ortsvorsteher Hermann Bär und Bürgermeister Rainer Ziebold.

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