Das Köllertal-Wetter Tief attackiert Hoch-Bollwerk

In der zweiten Novemberhälfte haben sich die Temperaturen nach den milden Vorwochen wieder der Jahreszeit angepasst. Verantwortlich dafür war Hoch Burckhard über Skandinavien, das für die Zufuhr von kalter Festlandsluft aus Osten sorgte, wobei durch einen kräftigen Nordostwind das Kälteempfinden zusätzlich noch verstärkt wurde.

Umkämpftes Köllertal-Wetter
Foto: SZ/Robby Lorenz

Am Wochenende wird das neue Hochdruckgebiet Constantin über dem Nordmeer an seiner Südseite von einem Höhentiefkomplex unterwandert, und eine Tiefdruckrinne greift von Westeuropa auf Deutschland über, die neben Regen auch vorübergehend mildere Luft im Gepäck hat.

Die Entwicklung Richtung Monatswechsel verspricht spannend und auch turbulent zu werden, denn die Tiefdruckdynamik über dem Atlantik wird immer stärker, wodurch die atlantische Frontalzone das Bestreben hat, in Mitteleuropa und damit im Köllertal Fuß zu fassen. Dadurch könnte erstmals seit längerer Zeit die bisher so blockierte Westwindströmung in Gang gesetzt werden. Allerdings können die in diesem Jahr besonders ausgeprägten Hochdrucklagen das Zünglein an der Waage sein und stemmen sich mit Macht gegen die milde Atlantikluft.

Es läuft hierbei wohl auf ein Gerangel der Luftmassen hinaus, die in eine Grenzwetterlage über Europa mit ungewissem Ausgang münden kann. Zwischen mildem, windigem Regenwetter und nass-kalten, teils frühwinterlichen Varianten wäre damit zum Start in den Dezember noch alles möglich.

Heute ist es nach Auflösung von Hochnebel freundlich mit einer Mischung aus Sonne und Wolken bei Temperaturen um 6 Grad. Morgen greift von der Biskaya Tief Edeltraud auf Deutschland über, es ist bedeckt und zeitweise fällt leichter Regen. Mit Winddrehung auf Süd wird es mit Höchstwerten um 8 Grad etwas milder als zuletzt. Der Sonntag zeigt sich nach Abzug des Regengebietes meist dicht bewölkt und trocken bei 6 bis 8 Grad.

Zu Wochenbeginn macht sich der Einfluss des sich von der Nordsee zum Balkan verlagernden Hochs Constantin bemerkbar, und es stellt sich eine ruhige Hochdrucklage ein. Dabei ist es meist hochnebelartig bewölkt und trüb, Auflockerungen sind selten, wobei mit 2 bis 5 Grad wieder kältere Luft aus Osteuropa einströmt. Nachts liegen die Werte um den Gefrierpunkt. Zum Monatsende wird es wechselhafter, weil Tiefs vom Atlantik an die Tür klopfen.

Sollte sich die Westströmung mit Regen und Wind tatsächlich voll durchsetzen, würden die Temperaturen auf 7 bis 10 Grad ansteigen. Ob es aber einen klaren Sieger im Duell der Luftmassen Mild gegen Kalt geben wird, oder ob sich eine Patt-Situation zwischen den Tiefs und dem Hochdruck-Bollwerk ergeben wird, bleibt die spannende Frage zum Start in die Adventszeit.

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