AC Heusweiler unterliegt KSV Köllerbach Wenn Routiniers die Kämpfe prägen

Heusweiler · Der Ringer-Bundesligist AC Heusweiler verliert das Lokalderby vor 200 Zuschauern gegen den KSV Köllerbach mit 2:28.

 Motaleb Giesen vom AC Heusweiler (in Rot) hat seinen Gegner im Griff. Der 39-Jährige bezwang in der Klasse bis 57 Kilogramm im griechisch-römischen Stil den 20 Jahre jüngeren Steven Ecker vom KSV Köllerbach mit 5:2.

Motaleb Giesen vom AC Heusweiler (in Rot) hat seinen Gegner im Griff. Der 39-Jährige bezwang in der Klasse bis 57 Kilogramm im griechisch-römischen Stil den 20 Jahre jüngeren Steven Ecker vom KSV Köllerbach mit 5:2.

Foto: Andreas Schlichter

Vier Bundesligisten im Ringen gibt es im Saarland. Alle betreiben gute Jugendarbeit und bringen regelmäßig Talente hervor. Doch im Lokalderby zwischen dem AC Heusweiler und dem KSV Köllerbach prägten Routiniers den Abend. Wie Motaleb Giesen. Der Schreiner-Meister ging für die Gastgeber in der Klasse bis 57 Kilogramm auf die Matte. Gegner des 39-Jährigen war der 20 Jahre jüngere Steven Ecker, der vor der Saison vom ASV Hüttigweiler zum KSV Köllerbach gekommen war. Er gilt als eine große Hoffnung des Saarländischen Ringer-Verbands. „Die jungen ärgern mich mit ihrer besseren Kondition“, sagte Giesen, der aufgrund eines Berufswechsels ein Jahr Pause einlegen musste, jetzt aber wieder zur Verfügung steht: „Ich muss dann halt meine Routine ausspielen.“

Das gelang in der ersten Runde ausgezeichnet. Geisen hatte seinen Kontrahenten einmal knapp vor der Schulterniederlage. Zur Pause führte der Athlet vom AC Heusweiler mit 5:0. „Atme! Atme!“, rief Heusweilers Greco-Trainer Jürgen Both seinem Schützling zu, der im zweiten Durchgang heftig pumpen musste, am Ende aber mit 5:2 die Oberhand behielt. „Ich fühle mich viel jünger als ich bin“, scherzte Giesen nach dem Kampf. Er ergänzte: „Ich bin eigentlich kein defensiver Ringer. Aber ich musste den Sieg einfach irgendwie nach Hause bringen.“

Es sollte der einzige Erfolg der Gastgeber bleiben. Der KSV Köllerbach siegte erwartet klar mit 28:2. Auch weil das letzte Duell Jung gegen Alt ebenfalls an die Gäste ging. Philipp Köhler – Jahrgang 2000 – hatte vor dem Kampf noch auf die Lachslasagne von Mama Yvonne verzichtet, damit er in der Klasse bis 75 Kilogramm im Freistil gegen KSV-Kapitän Andrij Shyyka – Jahrgang 1980 – antreten konnte. Köhler ging in Führung, weil er den Köllerbacher aus der Kampfzone drängen konnte. Danach gab Shyyka aber Gas. Er stand zwei Mal kurz vor dem Schultersieg und fuhr mit 9:1 letztlich ein klares Ergebnis ein.

Enger als erwartet verlief der Kampf zwischen Niklas Bredy und Pajtim Sefaj in der Klasse bis 80 Kilogramm im griechisch-römischen Stil. Sefaj war vergangenen Saison noch beim AC Heusweiler. Für einen Ausheber mit Überwurf bekam der Neu-Köllerbacher eine Vierer-Wertung. Er lag schnell mit 6:0 vorne. Bredy wehrte sich und verkürzte auf 2:6. Zu mehr reichte es aber nicht. „Potti (Anmerkung der Redaktion: Sefajs Spitzname) trainiert richtig viel im Moment, aber der Kampf war knapper als der in der Hinrunde“, sagte Bredy. Er bekam Lob vom Ex-Clubkollegen. „Es ist nie einfach zu ringen, wenn man sich gut kennt. Niklas hat es mir sehr schwergemacht“, erklärte Sefaj.

Gut 200 Zuschauer sahen einen einseitigen, aber dennoch unterhaltsamen Kampfabend. „Der AC Heusweiler hat eine gute Entwicklung durchgemacht. Und ich glaube, die Zuschauer haben viele gute Techniken gesehen“, lobte Thomas Geid, der Mannschaftsverantwortliche des KSV Köllerbach, den Ortsnachbarn. Er erklärte, warum die Köllerbacher auch gegen schwächere Gegner nicht auf ihre internationalen Spitzenringer verzichten können: „Wir haben Verträge, in denen eine gewisse Anzahl von Einsätzen festgeschrieben sind. Die müssen wir erfüllen.“ Der Tabellenzweite Köllerbach erwartet am Samstag, 24. November, um 19.30 Uhr in der Kyllberghalle den Dritten ASV Urloffen. Der Drittletzte Heusweiler muss zeitgleich zum Vierten RG Hausen-Zell.

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