Sinkende Umsätze Schwäche der Saar-Wirtschaft erreicht das Hotel- und Gastronomiegewerbe

Saarbrücken · Die Gastronomie leidet unter einer schwächelnden Wirtschaft im Saarland, bei den Hotels gibt es ein Überangebot. Der Branchenverband Dehoga wünscht sich eine neue Messe – und ein fertiges Ludwigspark-Stadion.

 Die Gastronomie im Saarland verzeichnete zuletzt 4,4 Prozent weniger Umsatz – bei den Hotels sind es sogar sechs Prozent.

Die Gastronomie im Saarland verzeichnete zuletzt 4,4 Prozent weniger Umsatz – bei den Hotels sind es sogar sechs Prozent.

Foto: picture-alliance/ dpa/Roland Weihrauch

Die Hotel- und Gastronomiebetriebe im Saarland blicken auf ein durchwachsenes Jahr zurück. Das berichtete der saarländische Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) am Montag auf seinem Neujahrsempfang. Zwar hätten die Übernachtungen zugenommen, sagte Verbandspräsidentin Gudrun Pink. „Den steigenden Besucherzahlen steht aber ein sinkender Umsatz gegenüber.“ Zwischen Januar und August 2019 hätten die saarländischen Hotels im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sechs Prozent, die Gastronomiebetriebe 4,4 Prozent weniger umgesetzt, so Pink.

Laut der Verbandspräsidentin liegt ein Hauptgrund für die sinkenden Zahlen in der schwächelnden Saar-Wirtschaft – Pink sprach von einem „Alarmsignal“. Sinkende Auftragszahlen, etwa bei Saarstahl oder Ford, hätten vor allem im Kreis Saarlouis zu einer geringeren Auslastung der örtlichen Gastronomie geführt. Hier sei die Politik gefordert. „Wir müssen den Tourismus-, aber auch den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort erhalten und ausbauen“, forderte die Dehoga-Präsidentin. „Dazu brauchen wir endlich einen neuen Messestandort und ein neues Stadion.“ Nötig seien auch bessere Verkehrsanbindungen und eine Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs, sagte Pink.

Ein weiteres Problem sei das Überangebot im Hotelbereich. „Das merken wir alle“, erklärte die Dehoga-Präsidentin. „Ich befürchte, dass das zu einem Kampf nicht nur um Gäste, sondern auch um Mitarbeiter führen wird.“

Um der Branche auf die Sprünge zu helfen, müssten auch bürokratische Hürden abgebaut werden, sagte Pink. „Zu Auftragsspitzen muss man auch mal zwölf Stunden arbeiten dürfen“, so die Verbandspräsidentin. „Das bedeutet nicht, fünf Mal pro Woche 13-Stunden-Schichten zu verlangen, wie es uns die Gewerkschaften immer vorwerfen.“

Um dem Fachkräftemangel und dem Gaststättensterben speziell auf dem Land zu begegnen, müsse die Mehrwertsteuer für Restaurantküchen zudem auf sieben Prozent gesenkt werden, sagte Pink. „Dann könnten wir mehr und besser bezahlte Arbeitsplätze anbieten.“ Ohne eine solche Steuersenkung könnten viele Betriebe den vom Land geplanten Mindestlohn von zwölf Euro pro Stunde nicht zahlen, fürchtet sie.

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