Hilfe für Benin aus St. Ingbert Große Freude herrscht im Dorf Kikélé

St Ingbert · Der Erweiterungsbau der Krankenstation in dem Dorf in Benin wurde mit finanzieller Unterstützung aus dem Saarland jetzt eingeweiht.

 Der Erweiterungsbau der Krankenstation (im Hintergrund) wurde seiner Bestimmung übergeben.

Der Erweiterungsbau der Krankenstation (im Hintergrund) wurde seiner Bestimmung übergeben.

Foto: Nabiou Soumanou

Der St. Ingberter Verein „Perspektiven für Benin“ konnte in Zusammenarbeit mit dem Partnerverein W.E ONG im westafrikanischen Benin ein weiteres Projekt in Kikélé, einem Dorf mit über 5000 Einwohnern, abschließen: Im Beisein von Vertretern des Gesundheitsministeriums des Landes, der Gesundheitsbehörde des Departements, des Krankenhauses und des Bürgermeisters der Gemeinde Bassila, der Krankenpfleger, der W.E ONG sowie vielen Dorfbewohnern wurde der Erweiterungsbau der Krankenstation in Kikélé am 26. März feierlich eingeweiht – mit Reden, Tänzen und Gesängen.

Die Redner lobten vor allem die hervorragende Arbeit der W.E ONG vor Ort sowie die des Bauunternehmens und die kräftige Mithilfe der Bevölkerung. Der Vorsitzende der W.E ONG, Nabiou Soumanou, dankte auch allen Mitgliedern und Sponsoren des Vereins „Perspektiven für Benin“ ganz herzlich für die vielen Spenden, ohne die das Projekt nach seinen Worten nicht möglich gewesen wäre. Denn endlich müssten kranke Männer, kranke Frauen und Schwangere nicht mehr zusammen in einem Raum liegen. Das Zusatzgebäude besteht aus zwei getrennten Krankenzimmern für Frauen und Männer, zwei Behandlungsräumen, einem Sprechzimmer, einem Wartezimmer und einer kleinen Außenterrasse. Und das alte Gebäude wird jetzt als reine Entbindungsstation genutzt.

Wie bei allen Projekten des St. Ingberter Vereins half die Bevölkerung beim Bau kräftig mit: Die Männer des Dorfes hoben die Gräben für das Fundament aus, die Frauen transportierten Wasser und Sand für die Fertigung der Betonsteine zur Baustelle und bereiteten täglich die Mahlzeiten für die Bauarbeiter.

Ermöglicht wurde die Finanzierung durch eine großzügige Zuwendung der Globus-Stiftung und zahlreichen Einzelspenden. Die komplette Einrichtung wurde ebenfalls über den Verein finanziert: außer dem Mobiliar und zehn Krankenbetten, Matratzen, Moskitonetze sogar ein Rollstuhl sowie dringend benötigte medizinische Geräte und medizinisches Material. Die Bedarfsliste, erstellt vom Personal der Krankenstation, wurde von Dr. Hans-Jakob Masson, Vorstandsmitglied des Vereins „Perspektiven für Benin“ auf Notwendigkeit und Preise überprüft. Alles wurde in Benin selbst gekauft und damit die Wirtschaft des Landes unterstützt.

Nach Abschluss dieses Projektes wird sich „Perspektiven für Benin“ auf Bitte der Partnerorganisation „W.E ONG“ auf die Beleuchtung der umliegenden Dörfer durch Solarsysteme konzentrieren. „Alle diese Orte liegen weitab von der staatlichen Stromtrasse und bleiben ab 19 Uhr vollkommen im Dunkeln“, erklärt der Vorsitzende Peter Thiel. Weil sich das Leben zum großen Teil außerhalb der einfachen Lehmhäuser abspielt, haben die Dorfbewohner selbst inständig um Solarlaternen auf Plätzen und Wegen ihrer Dörfer gebeten. Denn so können soziale Kontakte im Dorf auch noch nach ihrem langen Arbeitstag mit harter Feldarbeit stattfinden, Abendmärkte organisiert werden, Schüler nach Schule und Feldarbeit endlich auch ihre Hausaufgaben erledigen – unter Laternen. Die umweltbelastenden abendlichen „Lagerfeuer“ vor den Häusern entfallen, die nicht gerade üppigen Wälder werden geschont. In den Dörfern Kikélé, Lokpa und Igbomakro-Doguè hat der St. Ingberter Verein solche Solarlaternen bereits realisiert (wir berichteten). Ein Zitat aus dem gemeinsamen Dankesschreiben der Dorfchefs dieser Orte: „Man muss einfach sagen, die Solarlaternen haben das Gesicht unserer Dörfer und das Leben ihrer Menschen auf einen Schlag total verändert“. Jetzt beabsichtigt der Verein zeitnah weitere Dörfer aus der kompletten Dunkelheit herausholen.

Parallel zu diesem Solarprojekt will der Verein nach und nach für alle Haushalte der Dörfer in der Region umweltfreundliche holzsparende Kochstellen finanzieren (Kosten: rund acht Euro pro Stück). In den Dörfern, in denen er seit 2019 über alle 1800 Familien mit diesen Kochstellen ausgestattet hat, will keine Hausfrau mehr darauf verzichten. Für diese Projekte hofft „Perspektiven für Benin e.V.“ auf weitere Mithilfe durch Spenden. „Jeder Euro einer Spende geht zu 100 Prozent in die Finanzierung dieser Projekte“, so Waltraud Latz, stellvertretende Vorsitzende des St. Ingberter Vereins.

 Tatkräftige Mithilfe gab es zuvor von den Bewohnern von Kikélé bei der Fertigung des Flachdaches.

Tatkräftige Mithilfe gab es zuvor von den Bewohnern von Kikélé bei der Fertigung des Flachdaches.

Foto: Nabiou Soumanou
 Solarlaternen sind in den Dörfern sehr hilfreich. Die Männer von Igbomakro helfen deswegen beim Montieren gerne mit.

Solarlaternen sind in den Dörfern sehr hilfreich. Die Männer von Igbomakro helfen deswegen beim Montieren gerne mit.

Foto: Nabiou Soumanou
 Auch in Akoya wurden zahlreiche umweltschonende Kochstellen an die Bewohner verteilt.

Auch in Akoya wurden zahlreiche umweltschonende Kochstellen an die Bewohner verteilt.

Foto: Nabiou Soumanou

„Perspektiven für Benin e.V.“, im Internet: www.pfb-benin.de, Tel.: (06894) 25 94 oder (0170) 8 32 50 13.

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