Muscheln kennen keine Grenzen

Homburg. Wer mit offenen Augen durch Homburg geht, wird dabei gleich an mehreren Stellen im Stadtgebiet die Jakobsmuschel entdecken: Zum einen findet man sie in stilisierter Form auf kleinen, an Bäumen befestigten Tafeln, die Pilgern den Weg nach Santiago de Compostela weisen und zum anderen in Form von Muschelsteinen, die im Rahmen eines Großprojekts gesetzt wurden

Homburg. Wer mit offenen Augen durch Homburg geht, wird dabei gleich an mehreren Stellen im Stadtgebiet die Jakobsmuschel entdecken: Zum einen findet man sie in stilisierter Form auf kleinen, an Bäumen befestigten Tafeln, die Pilgern den Weg nach Santiago de Compostela weisen und zum anderen in Form von Muschelsteinen, die im Rahmen eines Großprojekts gesetzt wurden. "Die in Homburg in den Boden eingelassenen Jakobsmuschelsteine", erklärt Peter Lupp vom Regionalverband Saarbrücken hierzu, "sind Teil eines grenzüberschreitenden Projekts, das die europäische Großregion Rheinland-Pfalz-Saarland-Lothringen verbinden und zugleich arbeits- und ausbildungssuchenden Menschen neue berufliche Perspektiven vermitteln sollte." Ziel dieser Maßnahme war es dabei nach den Worten von Landrat Clemens Lindemann und Peter Gillo, dem Direktor des Regionalverbandes Saarbrücken, "nicht nur eine kulturtouristische Inwertsetzung zu bewirken, sondern auch eine nachhaltig angelegte Kulturarbeit gemeinsam mit jungen Menschen und vielen deutschen und französischen Partnern an einer der Nahtstellen Europas zu beginnen". Vor diesem Hintergrund hatte Lupp 2006 das Konzept für einen ungewöhnlichen Sternenweg entwickelt und diesen in enger Kooperation mit dem Saarpfalz-Kreis sowie hunderten von weiteren Partnern zwischen Rhein und Mosel Stück für Stück umgesetzt. Mit der Publikation einer eigenen, ab sofort bei der Saarpfalz-Touristik erhältlichen Themenkarte wurde das Projekt, dessen Name sich auf den seit dem Mittelalter für den Jakobsweg gebräuchlichen Begriff Caminus Stellarum (Sternenweg) bezieht, nun abgeschlossen. Die Kernzone dieser Initiative bilden die beiden den Saarpfalz-Kreis durchquerenden Routen der Jakobswege zwischen Hornbach und Sarreguemines sowie zwischen Hornbach und Spicheren: In diesem Bereich wurden auf den Pilgerwegen Feldsteinornamente, Sternsymbole sowie jene steinernen Jakobsmuscheln eingelassen, die auch in Homburg für Aufmerksamkeit sorgen. "Diese in Handarbeit hergestellten Zeichen", so Peter Lupp, "wurden vor ausgesuchten mittelalterlichen Kulturdenkmälern sowie an markanten Orientierungspunkten entlang der historischen Jakobswege zwischen Speyer und Metz gesetzt." So finden sich auf dieser Strecke insgesamt 162 solcher Jakobsmuschelsteine - davon vier in dem zur Projektkernzone gehörenden Stadtgebiet von Homburg. Dort ist jeweils eine Muschel an den Ruinen auf dem Schlossberg, vor den Resten der Kirrberger Merburg, in Beeden vor der Turmruine der einstmaligen St. Remigius-Kirche sowie vor dem Portal der Klosterruine Wörschweiler gesetzt worden. Weitere Jakobsmuschelsteine befinden sich daneben vor der Niederbexbacher Simultankirche St. Jakobus, vor der evangelischen Kirche in Limbach mit ihrem Hornbacher Turm sowie an der Ruine der Kirkeler Burg. Neben den Jakobsmuschelsteinen kann man auf dem Sternenweg zudem kunstvoll angelegte Feldsteintrassen sowie an deren rechter Seite als Begrüßungszeichen rund 200, von den Teilnehmern der Qualifizierungsmaßnahme unter Anleitung eines Bildhauers gefertigte Sterne entdecken. Diese gehen auf mittelalterliche Originale zurück, die Peter Lupp entlang der Projektroute ausfindig machen konnte so wie jenen sechseckigen Stern etwa, der eine in der Klosterruine von Wörschweiler aufgestellte Grabplatte ziert. Auf Grund dieser Vorlage wurden daraufhin vier Wörschweiler Sterne geformt, die nun als Schmuckelemente auf der Jakobswegroute zwischen dem Klosterberg und Ensheim dienen. red "Diese Zeichen wurden in Handarbeit hergestellt."Peter Lupp

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