Hauptsache, er heißt Ernst

Homburg. Mit dem spritzigen Salonstück "Bunbury" von Oscar Wilde, einer trivialen Gesellschaftskomödie für ernsthafte Leute, begeisterte die Theatergruppe des Homburger Christian von Mannlich-Gymnasiums auf zwei Bühnen das Publikum

Homburg. Mit dem spritzigen Salonstück "Bunbury" von Oscar Wilde, einer trivialen Gesellschaftskomödie für ernsthafte Leute, begeisterte die Theatergruppe des Homburger Christian von Mannlich-Gymnasiums auf zwei Bühnen das Publikum. Unter der künstlerischen Leitung von Englisch-Lehrer Burkard Spang, der als Regisseur und Darsteller auftrat, zeigten die neun jungen Schauspielerinnen und Schauspieler eine tolle Leistung. Nicht vergessen darf man Hanna Leibrock, die ihre Aufgabe als Souffleuse ganz souverän löste. Und die jungen Schauspieler werden erneut auf der Bühne stehen, denn nach der Premiere soll es am 29. Oktober noch eine weitere Aufführung geben. Ein Jahr lang hatten die Schülerinnen und Schüler aus den Klassenstufen acht bis zwölf für die Premiere dieser brillanten, doppelbödigen und absurden Komödie in drei Akten geprobt. "Das Thema stand vor zwei Jahren auf dem Abiturlehrplan", erklärte Spang, der die Rolle des Lebemannes Algernon Moncrieff übernommen hatte. Die Theater AG hatte das Stück selbst ausgesucht. Maximiliana Arthun und Jamie Trautmann hatten es gelesen und sich sofort in die Szene verliebt, in der zwei junge Frauen größten Wert darauf legen, nur einen Mann zu heiraten, der Ernst heißt. Die beiden Damen finden, dass in diesem Namen das gewisse Etwas steckt, das nicht nur absolutes Vertrauen einflößt, sondern wie bei Gwendolyn sogar Vibrationen erzeugt. So war es daher nicht verwunderlich, dass Maxi Arthun in die Rolle der Gwendolyn Fairfax und Jamie Trautmann in die Rolle der Cecily Cardew schlüpften. Die Junggesellen John Worthing (Gentian Murati) und Algernon Moncrieff (Burkard Spang), die sich als Alibi für gelegentliche Ausflüge aus dem Alltagsleben die Fantasiefiguren namens Ernst und Bunbury ausgedacht haben, sind für die sonderbaren Wünsche ihrer angebeteten Damen bereit, sogar auf diese Namen umtaufen zu lassen. Doch bis zum unausweichlichen Happyend mussten allerlei amüsante Verwicklungen gelöst werden. Zahlreiche Besucher waren in die Aula des Mannlich-Gymnasiums gekommen, um sich Oscar Wildes 1895 uraufgeführte Komödie in drei Akten anzuschauen. Bereits im Titel "Ernst sein ist alles oder auch Bunbury" spiegelte sich die Ironie dieser trivialen Komödie für ernsthafte Leute im Wortspiel zwischen "ernst" als Eigenschaft und "Ernst" als Vorname. Sie wurde von der Theatergruppe konsequent in eine Handlung ohne rechten Handlungsverlauf umgesetzt, mit unwahrscheinlichen Konfusionen und turbulenten Verwechslungen. Hinter all der Leichtigkeit der espritvollen Dialoge stand der Ernst von Oscar Wildes gesellschaftskritischer Persiflage der victorianischen Mentalität mit ihrer heuchlerischen Fassade, der übersteigerten Wertschätzung von Rang, Namen und Herkunft. Den jungen Darstellern der Theatergruppe des Mannlich-Gymnasiums gelang es, die durch Sprachwitz und exzellent kalkulierte Situationskomik brillierende Komödie Oscar Wildes gut rüber zu bringen. "Thema stand vor zwei Jahren auf dem Abi-Lehrplan."Burkard Spang

Auf einen BlickFolgende Mitglieder der Theater AG des Homburger Mannlich-Gymnasiums spielten in Oscar Wildes Komödie "Bunbury" mit: Gentian Murati (John Worthing), Burkard Spang (Algernon Moncrieff), Tanh Thrung Tranh (Pastor Chasuble), Sarina Greco (Butler Merriman), Riccardo Giagnorio (Diener Lane), Janina Sartorio (Lady Bracknell), Maximiliana Arthun (Gwendolyn Fairfax), Jamie Trautmann (Cecily Carew) und Viktoria Vu (Miss Prism). Regie führte Englischlehrer Burkard Spang. Eine weitere Aufführung der Komödie findet am Freitag, 29. Oktober, 19 Uhr, in der Aula des Mannlich-Gymnasiums statt. re

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