Schöne Neuigkeiten aus Breitfurt Die historische Brunnenstube erfreut sich neuen Lebens

Breitfurt · Mit der wieder hergestellten historischen Brunnenstube wurde in Breitfurt ein Relikt aus der Dorfgeschichte reaktiviert und der Bevölkerung übergeben. Ortsvorsteher Martin Moschel betonte in einer kleinen Feierstunde im Beisein von Bürgermeister Bernd Hertzler, dass damit eine vierjährige Planungs- und Bauzeit beendet wurde.

 Der restaurierte Brunnen und der neu gestaltete Vorplatz am Feuerwehrgerätehauses wurden (von links) vom stellvertretenden Löschbezirksführer Jörg Gebele, dem Beigeordneten Guido Freidinger, Ortsvorsteher Martin Moschel, dem Kulturreferenten des Saarpfalz-Kreises, Andreas Stinsky, dem stellvertretenden Ortsvorsteher Christoph Brengel und Bürgermeister Bernd Hertzler eingeweiht.

Der restaurierte Brunnen und der neu gestaltete Vorplatz am Feuerwehrgerätehauses wurden (von links) vom stellvertretenden Löschbezirksführer Jörg Gebele, dem Beigeordneten Guido Freidinger, Ortsvorsteher Martin Moschel, dem Kulturreferenten des Saarpfalz-Kreises, Andreas Stinsky, dem stellvertretenden Ortsvorsteher Christoph Brengel und Bürgermeister Bernd Hertzler eingeweiht.

Foto: Wolfgang Degott

Insbesondere die Unterstützung der Neuen Arbeit Saar (NAS) hob er hervor. Auch habe die Stadt Blieskastel als Bauträger insbesondere in den letzten beiden Jahren auch mit Hilfe von Baubetriebshofmitarbeitern mitgeholfen, das rund 9800 Euro teure Projekt umzusetzen. 7440 Euro seien durch Mittel über die Lokale Aktionsgruppe (LAG) des Biosphärenreservates Bliesgau als Kleinprojekt des Regionalbudgets geflossen. Das restliche Geld steuerte der Ortsrat Breitfurt aus seinem Budget bei.

Neben der Brunnenstube, deren Original sich etwa anderthalb Meter unter der Oberfläche befindet, wurde auch der gesamte umliegende Bereich aufgewertet. Es wurden die Brunnentröge als Auslauf- und Fußbadbecken gestaltet, wo sich Bürger an heißen Sommertagen werden abkühlen können. Zudem wurde der Platz gestaltet, auf dem Bänke zum Erholen einladen. Bürgermeister Hertzler spendete dazu auch noch einen Feldahornbaum.

Für Brunnenelemente und Sitzbanksockel wurde Sandstein verwendet, für die Bankauflagen Douglasienholz. Gespeist wird der Sandsteintrog mit Hilfe einer elektrischen Pumpe mit Zeitschaltuhr, die das Wasser nach oben befördert. Die Feuerwehr, so Moschel, übernehme die Patenschaft, betreue die Anlage das Jahr über. Der Stadtbeigeordnete Guido Freidinger erinnerte daran, dass es sich bei dem Brunnen ursprünglich um eine Viehtränke gehandelt habe, in der jedoch auch die Frauen des Dorfes ihre Wäsche wuschen. Im Original handelte es sich um zwei Reihen hintereinander stehende längliche Sandsteinwannen, an deren Kopfende sich ein aus Sandsteinquadern gemauerter Brunnentrog befand. In den waren zwei bronzene, mit Greifenköpfen dargestellte Wasserspeier eingelassen. Auf der am Haus angebrachten, vom neuen Kulturreferenten des Saarpfalz-Kreises, Andreas Stinsky, konzipierten Metalltafel ist zu entnehmen, dass über dem 1894 erbauten Dorfbrunnen von Emil de Bobics, Neffe des verstorbenen Barons Alexandre Jacomin de Malespine, ehemals Besitzer des Kirchheimer Hofs, ein offenes Schutzhaus mit Ziegelsteinen gemauert und mit Biberschwänzen eingedeckt, erbaut worden war. Anfang der 1950er Jahre, so Stinsky, sei der Brunnen abgebrochen worden. Auf dem Gelände entstand damals ein Feuerwehrgerätehaus. Hinter der heutigen Frontmauer des Pumpenhauses verbirgt sich noch der Putz des historischen Ziegelsteinmauerwerks.

Malespine, der vor 200 Jahren geboren wurde, war es auch, der 1893 auch den Alexanderturm auf dem Kahlenberg errichten ließ und 1899 durch eine testamentarische Stiftung die Gründung der katholischen Pfarrei St. Wendelinus in Bliesdalheim ermöglichte. Durch den Verkauf vom Kahlenberger Hof konnte zudem noch die Pfarrkirche erbaut werden. Auch eine kleine Kapelle auf dem Breitfurter Friedhof geht vermutlich auf ihn zurück.

Breitfurt feiert in diesem Jahr seine erste urkundliche Erwähnung vor 750 Jahren. Ursprünglich war das Fest im Juni geplant. Jetzt wurde es pandemiebedingt verschoben auf den Zeitraum 3. bis 5. September. Ende Juni, Anfang Juli solldas derzeit entstehende Dorf- und Heimatbuch der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

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