Jazz-Festival in La Petite Pierre Internationale Jazz-Prominenz im Krummen Elsass

La Petite-Pierre · Am Samstag wird das 19. Festival „Au Grès du Jazz“ in La Petite Pierre eröffnet. Bis 18. August gibt es Konzerte unter freiem Himmel.

 Bass-Meister Riccardo del Fra spielt am Sonntag.

Bass-Meister Riccardo del Fra spielt am Sonntag.

Foto: Christian Ducasse

Zur 19. Auflage des populären Festivals „Au Grès du Jazz“ bricht im hübschen elsässischen Städtchen La Petite Pierre eine neue Ära an: Mit Eric Kija Guerrier tritt ein neuer Festival-Direktor an. Das Festival-Programm, das vom 10. bis zum 18. August Schwung ins Kulturleben des Krummen Elsass bringen wird, offenbart: Der neue Chef wird Duftmarken setzen, im Wesentlichen aber die Konzeption des stimmungsvollen Jazzfestes beibehalten. Und daran tut er gut! Was da nämlich in knapp zwei Jahrzehnten gewachsen ist, das sucht weithin Seinesgleichen.

Wenn meisterlich in Szene gesetzter Jazz von Welt die mittelalterliche Kulisse mit Vitalität und Esprit belebt, dann entsteht die wohlige Ambiance, mit der sich „Au Grès du Jazz“ zu einem Hotspot im Festivalkalender der Großregion gemausert hat. Die Festival-Auflage 2019 listet wieder etliche Attraktionen von Rang, daneben aber auch viele musikalische Hoffnungsträger, die kennenzulernen sich lohnen wird.

Wer der internationalen Jazzprominenz bei der Arbeit zuhören möchte, dem bieten sich reizvolle Optionen: Der amerikanische Top-Trompeter Christian Scott und der italienische Bass-Meister Riccardo del Fra teilen sich den Sonntagabend (11.8.). Der 63-jährige Römer hat lange mit Chet Baker gearbeitet und lässt seinen alten Freund und Partner mit einem „Tribute“ hochleben. Chet Bakers Trompeten-Part übernimmt dabei Stéphane Belmondo.

Am Montag (12.8.) gehört die Bühne auf der Place Jerri Hans zwei ausdrucksstarken Sängerinnen: Zuerst erhebt Sarah Lenka ihre bluesgetränkte Stimme. Dann die großartige Cecile McLorin Salvant aus Miami, eine der herausragenden Jazzvokalistinnen der Gegenwart. An ihrer Seite Sullivan Fortner, ein vorzüglicher Pianist aus New Orleans.

Weitere pianistische Delikatessen verspricht der Donnerstag (15.8.). Der aus Nimes stammende Laurent Coulondre bereitet mit seinem Trio-Programm „A Tribute to Michel Petrucciani“ einem vor 20 Jahren verstorbenen Großmeister eine Hommage. In der Abend-Session lässt dann der Kubaner Harold Lopez-Nussa sein Temperament und seine Virtuosität von der Leine.

Auch die Soirée Swing am Freitag (16.8.) wird viele Fans anlocken: Das legendäre Count Basie Orchestra tourt immer noch (35 Jahre nach dem Tod des Count) um den Globus und verbreitet mit seinem leichtfüßigen Swing gute Laune. Auch unter ihrem neuen Bandleader Scotty Barnhart pflegt die Basie Band ihre Tradition, die inzwischen fast ein Jahrhundert Jazzgeschichte geprägt hat. Beim Auftritt des französischen Saxophonisten Franck Wolf kann das Publikum schon mal vorglühen.

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