Offener Brief von Kreativschaffenden Kritik an Saarbrücker Kulturpolitik

Saarbrücken · „Eine faire Kulturförderung, die diesen Namen auch verdient“ – das fordern 20 Kultur- und Kreativschaffende in einem offenen Brief von der Stadt Saarbrücken.

 Ein Foto von der „Saarbrücker Sommermusik“ von 2015: Manuel Krass (Piano) und Stephan Goldbach (Bass) spielen als „Das Prinzip des Zufalls“  im Gefechtsbunker WH 316.

Ein Foto von der „Saarbrücker Sommermusik“ von 2015: Manuel Krass (Piano) und Stephan Goldbach (Bass) spielen als „Das Prinzip des Zufalls“ im Gefechtsbunker WH 316.

Foto: Oliver Dietze

Die Unterzeichner freuen sich zwar über den coronabedingten Solidaritätsfonds von 125 000 Euro als Teil der Kulturförderung; aber sie kritisieren, dass deren Mittel in den vergangenen Jahren „fast ausschließlich für die Realisierung der ‚Sommermusik’ eingesetzt“ worden seien. Zugleich seien „Segmente der jungen Kulturszene wie Pop- und Rockmusik, Film, Fotografie, Video- und Medienkunst, Licht- und Toninstallation, Poetry-Slam, Grafik/Design, Graffiti, Comics undsoweiter von der städtischen Förderung völlig ausgeschlossen“. Die Unterzeichner regen an, dass die Stadt die „Saarbrücker Sommermusik“ als eigenständiges Festival mit festem Etat unterstützen soll, losgelöst von der eigentlichen Kulturförderung.

Die jährliche städtische Förderung für die Freie Kulturarbeit sei „bisher mit 103 000 Euro für eine Landeshauptstadt sehr schwach aufgestellt“. Deshalb fordern die Unterzeichner „eine deutliche Aufstockung der Mittel und weiterhin die Vergabe durch eine unabhängige, mindestens im zweijährigen Turnus wechselnde Jury“. Zu den 20 Unterzeichnern zählen unter anderem Frank Lion (Theaterschiff), Veranstalter Jörg Mathieu, Petra Lamy (Schauspielschule „Acting and Arts“), Nina Schopka und Gregor Wickert (Korso-op.Kollektiv) und Florian Penner-Steinbach (Die Redner).

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