Städtische Galerie Neunkirchen Im Gedenken an Seiji Kimoto: Worte und Zeichen im Fluss

Neunkirchen · Ausstellung im Gedenken an den Künstler Seiji Kimoto ab 30. September in der Städtischen Galerie Neunkirchen

 Seiji Kimoto, o.T., 2021, Tusche auf Himalayapapier, 70x50cm, Foto: Städtische Galerie Neunkirchen

Seiji Kimoto, o.T., 2021, Tusche auf Himalayapapier, 70x50cm, Foto: Städtische Galerie Neunkirchen

Foto: Städtische Galerie Neunkirchen

Im April 2022 verstarb der Künstler Seiji Kimoto (wir berichteten). 1937 im japanischen Osaka geboren, lebte der Bildhauer und Kalligraf seit über 50 Jahren in Neunkirchen-Wiebelskirchen und hinterließ ein beeindruckendes Werk von außergewöhnlicher emotionaler Intensität, teilt die Städtische Galerie Neunkirchen mit.

Anknüpfend an die große Retrospektive von 2017/18, bei der Kimotos plastisches Werk im Mittelpunkt stand, zeigt die Städtische Galerie Neunkirchen ihm zu Ehren nun eine Ausstellung seiner Tuschezeichnungen, Kalligrafien und Leinwandarbeiten der letzten fünf Jahre. Das Werk von Seiji Kimoto ist geprägt von einem leidenschaftlichen Engagement für Toleranz und Verständigung. Der Mensch im Spannungsfeld zwischen Macht und Ohnmacht stand im Zentrum seines Schaffens. Insbesondere mit seinen Werken im öffentlichen Raum – Mahnmale als Zeichen gegen Gewalt, Krieg und Unterdrückung – erregte er große Aufmerksamkeit und hat sich einen Namen weit über die Region gemacht.

Bislang noch weniger bekannt ist das eindrucksvolle kalligrafische und zeichnerische Werk, das Kimoto hinterlassen hat und das die Ausstellung nun in den Fokus rückt. Die Arbeiten auf Papier waren der zweite, wichtige Bereich seines künstlerischen Schaffens und standen mit der Plastik stets in enger Beziehung. Kimotos unverwechselbare, aus japanischen und westlichen Einflüssen gespeiste Bildsprache und ihre besondere Symbolik entwickelte der Künstler beispielhaft in den Zeichnungen und Tuschebildern.

Eine große Auswahl dieser Arbeiten, die in den letzten Lebensjahren des Künstlers entstanden sind, wird in der Städtischen Galerie Neunkirchen zu sehen sein. Ebenso Arbeiten auf Papier und Kalligrafien, bei denen bisweilen auch eine überraschende humoristische Seite des Künstlers zutage tritt. Darüber hinaus stellen Entwürfe, Skizzen und Modelle einer Großplastik, die Seiji Kimoto erst jüngst für die Neunkircher Bliesterrassen entworfen hatte, dieses bei seinem Tod noch unvollendete Werk erstmals der Öffentlichkeit vor.

Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit dem Landtag des Saarlandes, wo ab dem 24. Januar 2023 ausgewählte Arbeiten aus Seiji Kimotos Skulpturenzyklus „Macht und Ohnmacht“ zu sehen sind.

Die Eröffnung der Ausstellung „Kimoto. Worte und Zeichen im Fluss“ findet statt am Freitag, 30. September, um 19 Uhr. Es sprechen: Markus Müller, Geschäftsführer der Neunkircher Kulturgesellschaft gGmbH, Lisa Hensler, Bürgermeisterin der Kreisstadt Neunkirchen, Heike Becker, Präsidentin des Landtages des Saarlandes, Sören Meng, Landrat des Landkreises Neunkirchen, Nicole Nix-Hauck, Leiterin der Städtischen Galerie Neunkirchen.

Seiji Kimoto, o.T., 2018, Tusche und Bleistift auf Papier, Papiercollage, 70x50cm,

Seiji Kimoto, o.T., 2018, Tusche und Bleistift auf Papier, Papiercollage, 70x50cm,

Foto: nachlass Kimoto/Galerie

Die musikalische Gestaltung übernehmen die Neunkircher Künstler Martin Weinert und Daniel Weber. Ihre eigens für die Vernissage entstandene Komposition „MO MEN TUM“ enthält neben vorgegebenen musikalischen Strukturen auch offene Passagen, in denen die Klänge im Augenblick entstehen, inspiriert von der Kunst Seiji Kimotos und ihrer Wirkung auf ihre Betrachter und Betrachterinnen.

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