Merzig Ein zauberhafter Garten für alle Generationen

Merzig · Ein Stück Brachland hinter dem Mehrgenerationenhaus am Seffersbach wurde mit Hilfe einiger engagierter Leute zum Hingucker.

 Ein Blick in den neu gestalteten Garten hinterm Mehrgenerationenhaus am Seffersbach in Merzig.

Ein Blick in den neu gestalteten Garten hinterm Mehrgenerationenhaus am Seffersbach in Merzig.

Foto: Ursula Zeimet

(red) Einst war es ein Nutzgarten, dessen Ernte eine Familie ernährte. Dann eine Weide für ein paar Schafe, dann Blumengarten: Mitten in der Stadt Merzig, hinter dem Mehrgenerationenhaus am Seffersbach, erstreckt sich diese Fläche, die bis vor zirka einem Jahr als Verweilplatz für Gäste des Hauses zur Verfügung stand. Überraschend ist ohnehin, dass hinter den Stadthäusern in diesem Bereich Nutz- und Erholungsgärten in beachtlicher Zahl vorhanden sind.

Mit Bezug des Mehrgenerationenhauses gestaltete Birgit Recktenwald, Naturfreundin und Gärtnerin, mit einigen Mitstreitern das Brachland in einen ansprechenden Aufenthaltsort um. Der marode Schuppen, seinerzeit als Unterstand für die Schafe gebaut, gab jetzt Anlass zu Überlegungen, wie der Garten am Mehrgenerationenhaus neu und nach den Bedürfnissen der Nutzer gestaltet werden kann. Bewegungsfläche, auch für Menschen mit Orientierungsschwächen und Geh-Einschränkungen, sicherer Spielbereich für die Kinder, Sitzflächen für die Gäste und natürlich Blumen und Kräuter: Das alles sollte im neuen Garten vorhanden sein. Dr. Ingo Nienas, Garten- und Landschaftsarchitekt aus Lebach, setzte die Überlegungen und Wünsche planerisch um, die Baumschule Leick, aus Ballern realisierte den Plan.

Eine solche Umgestaltung kostet viel Geld. Die Firma Tupperware kam hier zu Hilfe. Sie spendete 20 000 Euro aus Werbeaktionen der Beraterinnen, Ingo Nienas verzichtete auf die Hälfte seines Honorars und tat zudem einen weiteren Spender auf, der den neuen Rollrasen bezahlte. In der Feinarbeit kam nun wieder Birgit Recktenwald ins Spiel, die seit Start des Merziger Mehrgenerationenhauses vor 14 Jahren den Garten hegt und pflegt. Sie bepflanzte und gestaltete auch im neuen Garten die Beete, baute zusammen mit einem jungen Flüchtling eine Pergola, an der sich eine Glyzinie als Schattenspender emporrankt, gestaltete Sitzgelegenheiten für die Kleinsten und vieles mehr.

Ein Staketenzaun rund um den Garten vermittelt einen einladenden ländlichen Charakter. Zwei Zuwege ermöglichen einen barrierefreien Zugang. Jetzt, im Herbst, lädt die Anlage mit spätsommerlicher Blumenpracht, Sonnen- und Schattenbereichen zum Verweilen, Spielen und Zusammentreffen – auch außerhalb der Öffnungszeiten des Mehrgenerationenhauses – ein.

Ende August wurde der Garten bei einem Fest mit allen Besuchern des Mehrgenerationenhauses offiziell vorgestellt. Joachim Selzer, Leiter des SOS-Kinderdorf Saar, würdigte die Arbeit aller Beteiligten am Projekt und das Ergebnis ihrer Arbeit. Birgit Recktenwald, als Gestalterin und Pflegerin des alten und neuen Gartens, blickte mit einem weinenden Auge zurück; „Die vorherige Gestaltung des Gartens bot mehr Raum für die Natur und ein großzügiges Zuhause für die Insektenwelt. Wer mich kennt, weiß, dass mein Gärtnern und Tun dazu beitragen will, dass Mensch und Natur verstärkt zusammen kommen, in ihrer natürlichen Gemeinschaft.“ Die Neugestaltung kann sie dennoch mit einem lachenden Auge anschauen:  „Die größere Nutzbarkeit für Jung und Alt wird die Menschen der Natur näher bringen“, – und das mitten in der Stadt.

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