Wort zum Alltag Mut haben, Dinge zu wagen

Vor Bonifatius standen mal wieder zirka 100 Germanen und hörten aufmerksam zu. Er erklärte neue Methoden des Ackerbaus. Die neuen Obstsorten waren auch schon überall verbreitet. Die Kranken kamen aus fernen Gegenden zur Missionsstation und ließen sich verarzten.

Man konnte also nicht sagen, dass seine Mission ein Reinfall war. Aber getauft hatte er noch keinen von diesen Burschen. „Nein, Boni“, sagten sie, „ist ja ganz interessant, das mit deinem Christus, Du musst aber wissen, dass Donar hier ganz in der Nähe wohnt, in einer Eiche!“ „Wie bitte? Wer glaubt denn so was?“ „Wir alle!“, riefen sie. Vielleicht war es spontan in diesem Moment, dass Bonifatius den Entschluss fasste: „Ich fälle diese Eiche.“ „Nein, tu das nicht“, sagten seine Zuhörer. „Wir mögen dich und würden nicht gerne sehen, wie du vom Blitz getroffen wirst“ „Gut“, sagte Boni. „Ich fälle die Eiche, werde nicht vom Blitz getroffen und dann lasst ihr euch taufen. Deal?“ Bonifatius fällte die Eiche, nichts geschah, und die Germanen ließen sich taufen. Deal.

Warum ausgerechnet ich, ein evangelischer Pfarrer, diese Heiligenlegende aufgreife? Weil sie uns zeigt, was der Glaube bewirken kann: Mut. Bonifatius hatte den Glauben, dass ihm ein mächtiger Gott beisteht, und darum hatte er den Mut, es zu wagen. Und wurde nicht enttäuscht. Diesen Geist des Mutes wünsche ich Ihnen in der kommenden Woche für die Dinge, die Sie ändern müssen oder wollen, die Eichen gleichsam, die Sie fällen müssen. Wagen Sie es, es steht auch Ihnen einer bei, der größer ist als wir alle zusammen.

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