Kolumne Apropos Viel Geld für einen Haufen Klumbatsch

Wieder einmal gibt sich eine saarländische Landesregierung selbst der Lächerlichkeit preis. Anders kann man das neue Wahrzeichen des Landes, das „Saarvenir“, und die Kampagne drumherum nicht bewerten.

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Foto: Robby Lorenz

„Es ging uns nie um Ästhetik“, teilte Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) am Tag nach der Präsentation mit. Wohl wahr, ästhetisch ist das neue „Kunstwerk“ nicht. 230 000 Euro hat das Land für diesen Haufen Klumbatsch ausgegeben, wo die Landesregierung doch jeden Cent zweimal umdrehen muss. Die Skulptur – kann man sie so überhaupt nennen – soll acht Besonderheiten des Landes in einem Objekt vereinen.  Zielgruppe sind Touristen, die man so ins Land locken will. Doch wer das Saarvenir sieht, wird sich wohl eher denken: „Die spinnen, die Saarländer“. Da ist nichts zu erkennen, nichts was einem Außenstehenden das Saarland erklärt oder näher bringt.

Da hilft es auch nichts, wenn die Tourismuszentrale des Saarlandes mit ihrer Vorsitzenden Birgit Grauvogel und Wirtschaftsminister Barke den Entwurf verteidigen. Das neue Saarvenir sei eine „Hommage an die Vielfalt des Saarlands“. „Und die Umsetzung erfolgte dann mit einem großen Augenzwinkern und einer riesigen Portion Humor“, teilt die Tourismuszentrale mit. Komisch daran ist allein, dass das keiner lustig findet. Das ist in jeder Beziehung nur peinlich und provinziell.„Deutschland schaut auf uns“ heißt es weiter in der Pressemitteilung. So ein Quatsch. Außerhalb des Saarlandes hat kaum jemand darüber berichtet. Ja, ja: Großes entsteht immer im Kleinen. Auch  Größenwahn.

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