Landesverband wirft dem Jäger mangelnde Objektivität vor Auch Tierschutzpartei im Saarland ist gegen Wahl von Dr. Ludes zum Tierschutzbeauftragten

Nachdem bereits der Deutsche Tierschutzbund im Saarland große Vorbehalte gegenüber dem designierten Tierschutzbeauftragten Dr. Arnold Ludes geäußert hat, lehnt auch die Tierschutzpartei im Saarland den Chef der Tierärztekammer und Jäger ab. Die Tierschutzpartei hat einen offenen Brief an Umweltministerin Petra Berg (SPD) adressiert.

Saarland: Tierschutzpartei ist gegen Wahl von Arnold Ludes zum Tierschutzbeauftragten​
Foto: Ruppenthal

Der Landesverband Saarland der Tierschutzpartei wendet sich mit einem offenen Brief an die saarländische Umweltministerin Petra Berg (SPD) und die Fraktionsvorsitzenden des saarländischen Landtags. Der Landesverband habe mit „Entsetzen und Verwunderung“ die Ankündigung der SPD-Landtagsabgeordneten Flora Elisa Schröder zur Kenntnis genommen, den Chef der Tierärztekammer Dr. Arnold Ludes zum Tierschutzbeauftragten zu wählen. Es sei primäre Aufgabe eines Tierschutzbeauftragten, die „Interessen der Tiere“ durchzusetzen. Nach Meinung der Tierschutzpartei ist Dr. Ludes aufgrund seiner Tätigkeit als Jäger dazu „objektiv nicht in der Lage“. „Es steht zu befürchten, dass er in allen Fragen, die den Wildtierschutz betreffen, befangen sein wird. Wir bewerten die Jagd als vollkommen kontraproduktiv für den Tierschutz“, schreibt der Landesvorsitzende der Tierschutzpartei, Thomas Weber.

Die Tierschützer befürchten, dass Dr. Ludes Lobbyarbeit für die Jagdbranche betreiben will. Aus Sicht der Tierschutzpartei sei Dr. Ludes daher „vollkommen ungeeignet“ für das Amt des Tierschutzbeauftragten im Saarland. Die Tierschutzpartei lehne die Wahl von Dr. Ludes ab und bittet darum, eine „amtswürdige Person“ zu benennen.

So reagierte Dr. Ludes auf die bisherigen Vorwürfe

Zur vorangegangenen Kritik des Deutschen Tierschutzbundes im Saarland schrieb Dr. Ludes der SZ: „Ich habe immer transparent kommuniziert, dass ich Jäger bin und auch Pächter eines Revieres in Ottweiler. Für mich sind Jagd und Tierschutz keine Gegensätzlichkeiten – mir ist aber schon bewusst, dass Jäger für manche Menschen eine Art Feindbild darstellen. Dieses abzuschwächen und den Versuch zu unternehmen, gegenseitigen Respekt zu generieren, sollte Teil meiner Agenda werden.“

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