Regionaler Leitartikel Eine Win-win-Situation für beide Seiten

Investieren Arbeitgeber in Fahrradfreundlichkeit, profitieren davon nicht nur die Arbeitnehmer. Unternehmen dürfen den Trend hin zum Rad nicht verpassen.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Weg vom Auto und hin zum Fahrrad – die Lust in die Pedale zu treten beginnt meist im Privaten, wenn man merkt, dass man zum Beispiel in der Stadt viel schneller von hier nach dort kommt und sich die lästige Suche nach einem Parkplatz mit dem Auto sparen kann. Seit der Pandemie boomt der E-Bike-Markt, die Energie-Krise regt verstärkt zum Umdenken hin zu klimafreundlicher Mobilität an.

Darauf sollten auch Unternehmen reagieren. Schaffen Betriebe Anreize, das Auto daheim stehenzulassen und mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, profitieren Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Fahrradfreundlichkeit lässt ein Unternehmen nach innen und nach außen attraktiver wirken, weil den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Wertschätzung entgegengebracht wird. Oft ist die Wahl, das Fahrrad zu benutzen, die unbequemere. Überdachte Stellplätze, Duschen und Spinde, Werkzeug und Ladestationen machen das Radfahren zur Arbeit angenehmer. Und sind dabei oft mit wenig Aufwand und geringen Kosten umzusetzen. Gleichzeitig fördert es die Gesundheit der Angestellten, und vielleicht starten sie nach einer kleinen Sporteinheit auch entspannter in den Arbeitstag.

Langfristig kann Fahrradfreundlichkeit einem Betrieb sogar Geld einsparen. Diensträder anstatt Dienstwagen sind sowohl in der Anschaffung als auch beim Unterhalt günstiger. Auf einem umfunktionierten Parkplatz in der Tiefgarage finden mehrere Räder einen Stellplatz, die wiederum die Kosten für Auto-Parkplätze einsparen lassen.

Warum also haben sich im Saarland erst drei Unternehmen vom ADFC ihre Fahrradfreundlichkeit auszeichnen lassen? Sicherlich setzen viel mehr saarländische Betriebe solche einfachen Maßnahmen bereits um. Es mag daran liegen, dass das Saarland kein typisches Fahrradland ist und dem Thema nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wird. Oder auch nur daran, dass das Gütesiegel hier noch recht unbekannt ist.

Doch es sind meist solche Kleinigkeiten, die nach außen eine starke Wirkung haben. Auch für Fachkräfte, die aus anderen Bundesländern auf das Saarland blicken. Deswegen sollte es Unternehmen die überschaubaren Kosten wert sein, in seine Fahrradfreundlichkeit zu investieren und sich diese auch bescheinigen zu lassen.

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