Kita in Gabelsbergerstraße öffnet erst in zweiter Hälfte von 2022 Wasserschaden torpediert Zeitplan massiv

Zweibrücken · Stadt rechnet mit Eröffnung von neuer Kita in Gabelsbergerstraße erst in zweiter Hälfte von 2022. Nach Wasserschaden wurde Schimmelbildung festgestellt, der gesamte Boden muss ausgetauscht werden. Versicherung trägt Großteil.

 In der Kita kam es kurz vor der Öffnung zu einem massiven Wasserschaden. Der gesamte Bodenbereich (1000 Quadratmeter) ist betroffen.

In der Kita kam es kurz vor der Öffnung zu einem massiven Wasserschaden. Der gesamte Bodenbereich (1000 Quadratmeter) ist betroffen.

Foto: Lutz Fröhlich

Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) benennt den Schrecken ohne Wenn und Aber: „Das ist der denkbare Supergau!“ Bei einem Pressegespräch im Rathaus informierten Wosnitza, Bürgermeister Christian Gauf (CDU) sowie Vertreter von Jugend- und Bauamt am Dienstag über den Stand der Dinge in Sachen Kita Gabelsbergerstraße.

Letzter Stand war, dass ein geplatzter Schlauch für einen erheblichen Wasserschaden auf der Baustelle gesorgt hat (wir berichteten). Doch dem nicht genug. Denn nun steht fest: Der entstandene Schaden ist so massiv, dass sich die Eröffnung der Kita deutlich verzögert. Nach der aktuellen Lage geht das Rathaus davon aus, dass die Kita erst in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres eröffnet werden wird.

Verhängnisvollerweise hat das viele ausgetretene Wasser den Boden auf der gesamten Länge der Kita (70 Meter) so stark beschädigt, dass er bis auf die Bodenkonstruktion ausgetauscht werden muss, machten Christian Michels, Leiter des Bauamtes und Rudolf Hartmann, Leiter der Abteilung Hochbau beim Bauamt, bei dem Pressegespräch deutlich.

Sie bezifferten die Kosten insgesamt auf rund 250 000 Euro. Erfreulicherweise trage die Gebäudeversicherung den Großteil, sagte Wosnitza. Gauf wies daraufhin, dass die Versicherung den materiellen Schaden trage – aber natürlich nicht die ganzen zeitlichen Verzögerungen aufwiegen könne, die mit dem Schaden einhergingen.

Es gebe keine Anzeichen für Sabotage oder Vandalismus. Ursache sei ein geplatzter Schlauch, der von einem Sanitärcontainer am Kita-Neubau in den Technikraum in der Baustelle führte. Das Wasser sei in den Boden eingedrungen und habe sich Schritt für Schritt über die gesamte Länge des Neubaus verteilt.

„Ende September wollten wir mit der Kita eigentlich fertig sein“, sagte Michels. „Auf der Zielgeraden hat es uns dann leider erwischt.“

Die Stadt schaltete sofort nach Bekanntwerden des Schadens Ende Juni eine Sachverständige ein; diese nahm 16 Proben aus dem Boden. 13 Proben seien verwertbar gewesen und mittlerweile liege das unschöne Ergebnis vor: Alle 13 Proben hätten ergeben, dass es im Bodenbereich zu Schimmelbildung gekommen sei.

Nun müsse der komplette Boden von Fachleuten in Schutz­anzügen ausgetauscht werden. Ein enorm aufwendiges Prozedere. Die Stadt schätzt, dass es bis zum ersten Quartal 2022 dauern wird, bis die Kita wieder in dem Zustand ist, in dem sie unmittelbar vor dem Wasserschaden war. Die Eröffnung finde dann, wie gesagt, wohl in der zweiten Hälfte von 2022 statt.

Jörg Klein, Verwaltungsleiter des Jugendamtes, sagte, insgesamt seien für die neue Kita 80 bis 100 Kinder als Kapazität eingeplant. Erfreulicherweise führe der Wasserschaden bei nicht allzu vielen Eltern zu Problemen. Denn: 18 Kinder aus der Kita „Abenteuerland“, die dort eigentlich als Provisorium untergebracht waren, können nun im „Abenteuerland“ dauerhaft bleiben. Dies schaffte Platz für 18 nachrückende Kinder, die eigentlich in die neue Kita hätten einziehen können.

Diese würden nun, je nach Alter, auf andere Kindergärten der Stadt oder freier Träger verteilt beziehungsweise von der Kindertagespflege in Obhut genommen.

„Das ist nicht das, was wir uns eigentlich gewünscht hätten“, bedauerte Wosnitza. Aber die Dinge sind wie sie sind. Und dafür ist dann im nächsten Jahr die Freude bei den Kleinen vielleicht umso größer, wenn sie in der neuen Kita herumtollen können.

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