Fast 700 000 Euro eingeplant Überflieger: Einfädelspur wird doppelt so teuer

Zweibrücken · Laut UBZ liegen die Gesamtkosten bei fast 700 000 Euro — Bund der Steuerzahler ging noch vor einem Jahr von knapp der Hälfte aus.

 Am Montagnachmittag herrschte reges Treiben am „Überflieger“. Bagger und Lkw fuhren hin und her, immer wieder laut hupend, um die Arbeiter zu warnen. Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten für das Anlegen einer Einfädelspur abgeschlossen sein.

Am Montagnachmittag herrschte reges Treiben am „Überflieger“. Bagger und Lkw fuhren hin und her, immer wieder laut hupend, um die Arbeiter zu warnen. Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten für das Anlegen einer Einfädelspur abgeschlossen sein.

Foto: Mathias Schneck

Das Pannen-Projekt „Überflieger“ kommt mit einer weiteren schlechten Nachricht daher: Die Kosten für die Einfädelspur werden voraussichtlich mehr als doppelt so teuer werden wie ursprünglich gedacht.

Wie mehrfach berichtet, wurde bei der Planung des „Überfliegers“ vergessen, am Ende der Auffahrt auf die A 8 eine Einfädelspur anzulegen. Weshalb am Übergang zur Autobahn aus Sicherheitsgründen kurioserweise ein Stopp-Schild steht.

Der Bund der Steuerzahler (BdSt) griff diese völlige Fehlplanung im Oktober 2020 in seinem „Schwarzbuch“ in dem er bundesweite Fälle von Steuerverschwendung anprangert, auf (wir berichteten).

Der BdSt hatte zuvor mit der Stadt Zweibrücken über den Fall gesprochen und erklärt, dass nun für die unumgängliche Einfädelspur zusätzliche Kosten von insgesamt rund 330  000 Euro entstünden.

Das allerdings ist mittlerweile Makulatur, wie der UBZ (Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken) auf Anfrage unserer Zeitung erklärt. Nach gegenwärtigem Stand muss mit mehr als doppelt so hohen Kosten gerechnet werden. Laut UBZ sind für die Straßen- und Erdarbeiten Kosten in Höhe von 511 477,02 Euro eingeplant und für Abfuhr und Verwertung von zwischengelagerten Bodenmassen 187 549,55 Euro. Macht insgesamt 699 026,57 Euro – also mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr vom BdSt taxiert.

Der UBZ erklärte in seiner Antwort auf unsere Anfrage weiter, mit den Ende September aufgenommenen Arbeiten am Überflieger werde „die bestehende Auffahrtsrampe verbreitert und verlängert. Somit erhält der Richtungsverkehr, der aus der Stadt Zweibrücken über den Überflieger auf die A 8 auffährt, eine verbesserte Einfädelmöglichkeit auf die vom Kreisverkehrsplatz Bubenhauser Straße (L 471 / B 424) kommende Verteilerfahrbahn. Um die Anpassung und Verlängerung der bestehenden Auffahrtsrampe zu realisieren, ist die bestehende Dammschüttung standsicher zu verbreitern.“

Ein Bild von den Arbeiten an besagtem Damm können sich momentan die tausenden Autofahrer machen, die Tag für Tag über die Gottlieb-Daimler-Straße rollen. Entlang dieser Straße verläuft nämlich besagter Damm. Am Montag wurde dort fleißig gearbeitet, mehrere Laster und Bagger fuhrend dröhnend hin und her.

Der UBZ rechnet damit, dass die Arbeiten bis Mitte Dezember laufen; dieser Tage hatte der Bauleiter in unserer Zeitung die Dauer auf Ende Dezember skizziert, also weitgehend denselben Planungszeitraum genannt.

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