Schimmelflucht Schulcontainer in Stambach bereit

Contwig · Sie sind als Ausweichquartier für die Pestalozzi-Schüler aus Contwig gedacht.

 Die Klassencontainer auf dem Schulgelände der Grundschule Stambach stehen. Wenn wieder Präsenz-Unterricht stattfindet, werden dort Schüler der Pestalozzschule unterrichtet.

Die Klassencontainer auf dem Schulgelände der Grundschule Stambach stehen. Wenn wieder Präsenz-Unterricht stattfindet, werden dort Schüler der Pestalozzschule unterrichtet.

Foto: Norbert Schwarz

Nach den Weihnachtsferien werden die Grundschüler aus der vor gut einem Jahr wegen Schimmelbefalls geschlossenen Pestalozzigrundschule Contwig Schulbänke in Containern bei der Grundschule in Stambach drücken – sobald wieder echte und nicht  nur virtuelle Schulbänke gedrückt werden. Wie lange die Viertklässler in Stambach bleiben müssen, steht noch nicht fest. Auf drei Jahre allerdings sind die Container schon mal angemietet. Kosten dafür: 300 000 Euro.

Die Schulstandortfrage ist derweil noch nicht geklärt. Der jetzige Lockdown durchkreuzte entsprechende Pläne von Verbandsbürgermeister Björn Bernhard, der noch dieses Jahr eine Entscheidung auf dem Tisch haben wollte. Noch unter der Amtsführung des vorhergehenden Verbandsbürgermeisters Jürgen Gundacker (SPD) war eine Eilentscheidung dahingehend getroffen worden, dass der Grundschulstandort an der Maßweilerstraße aufgegeben und die Grundschule im Ortsteil Stambach dafür ausgebaut wird. Allerdings wurde diese Entscheidung in der nachfolgenden Zusammenkunft der Verbandsgemeinderatsmitglieder wieder gekippt.

Mit seinem Unmut hatte sich damals vor allem Contwigs Ortsbürgermeister Karlheinz Bärmann (CDU) nicht zurückgehalten. Der hatte insbesondere den Umstand kritisiert, dass ohne Kostenermittlung für diese und jene Überlegung der Schulstandort Contwig aufgegeben werden sollte. Zumindest müsse man doch die mutmaßlichen Kosten ermitteln und gegenüberstellen. Nur so könne man sich Klarheit verschaffen, wohin künftig die Reise gehen sollte.

Bärmann hatte sich grundsätzlich dafür ausgesprochen, beide Standorte zu erhalten. „Ich bin selbst Baufachmann, eine Schulsanierung der Pestalozzigrundschule wäre nach meinem Erachten mit weitaus weniger Kosten durchführbar“, sagte Bärmann erst vor wenigen Tagen. Für Bärmann war jedenfalls schon im Frühjahr klar, dass die damalige Entscheidung auf Verbandsgemeindeebene voreilig war.  

Das Veto der Verbandsgemeinderatsmitglieder zur getroffenen Eilentscheidung im Frühjahr war jedenfalls, wie sich mittlerweile herausgestellt hat, eine gute Idee. Denn die Schulaufsicht und das Bildungsministerium in Mainz monierten später, da war schon Gundackers Nachfolger Björn Bernhard im Amt, das Fehlen einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung. Ohne die, so Aufsichts- und Ministerialbeamten, wäre später eine Projektförderung nicht möglich. Durch die Intervention von Karlheinz Bärmann blieb damit der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land erheblicher Finanzierungsärger erspart.

Ergebnisse zur fehlenden Wirtschaftlichkeitsuntersuchung liegen inzwischen vor. Was kostet die Sanierung der Pestalozzischule? Wie teuer wird die Erweiterung der Grundschule Stambach, um alle Klassen aus der aufgegebenen Schul in Contwig aufnehmen zu können? Das sind die Fragestellungen im Grundsatz.

Für eine Sanierung und Erweiterung in Contwig werden die Kosten auf 6,9 Millionen Euro geschätzt, die Erweiterung bei der Grundschule Stambach, wo auch die neue Schulturnhalle steht, würde wohl rund vier Millionen kosten. Die Entscheidung steht weiter aus, wegen Corona konnte der Verbandsgemeinderat bisher nicht tagen, das wird frühestens im kommenden Jahr der Fall sein, denn der Lockdown hat alles Zeitplanungen über den Haufen geworfen.

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