Gegen verschmutzte Landschaft Säckeweise Müll aufgesammelt

Dellfeld/Dietrichingen/Mauschbach · In Mauschbach, Dellfeld und Dietrichingen haben zig Bürger die Landschaft am Wochenende von Unrat befreit.

 Groß die Müllsammlerschar in Mauschbach. Ein Fünftel der Dorfbevölkerung folgte hier der Einladung zu Säuberung der landschaft rund um Mauschbach.

Groß die Müllsammlerschar in Mauschbach. Ein Fünftel der Dorfbevölkerung folgte hier der Einladung zu Säuberung der landschaft rund um Mauschbach.

Foto: Norbert Schwarz

Meteorlogisch wie kalendarisch stehen die Zeichen auf Frühlingsanfang. Am Wochenende war das allenthalten in etlichen Ortschaften der Region spürbar. Kommunen, unterstützt von örtlichen Vereinen, riefen zur Säuberungsaktionen rund um die Dörfer ein und in Dellfeld, Dietrichingen und insbesondere in Mauschbach waren zahlreiche Helfer unterwegs. Bewaffnet mit Handschuhen, Müllgreifzangen, Müllsäcken und anderen Sammelgefäßen. Löblich bei den diversen Aktionen: Vielfach ging die Jugend vornweg.

Dellfelds Ortsbürgermeisterin Doris Schindler konnte diesmal zur Aktion über 20 Helfer beim Bürgerhaus begrüßen, wo die diesjährige Aktion einmal mehr gestartet wurde, welche vom SPD-Ortsverein organisiert wird. Das Dellfelder Motto: „Weil uns die Sauberkeit des Ortes am Herzen liegt!“ Den Umstand, dass diese Aktion von einer Partei organisiert wird, betrachtet Doris Schindler überhaupt nicht als Nachteil. „Die Bürger wissen das und der Umstand, dass neben etlichen Parteimitgliedern auch andere Bürger des Ortes bei der Sache mit von der Partie sind beweist, dass dieses ‚Reinemachen auf keinen Fall als Parteiveranstaltung betrachtet wird, schließlich hat ja über alledem die Ortsgemeinde die Hand. Wichtig ist doch in jedem Fall, dass sich jungen und ältere Menschen für das Gemeinwesen einsetzen. Traurig genug dass die Umweltsünden von Unbekannten noch immer zu solchen Aktionen Anlass geben!“

Über drei Stunden wurde in Gruppen Unrat in jeglicher Form aufgeklaubt. Der beliebte Schwarzbachtalradweg, von Stambach kommend nach Rieschweiler-Mühlbach weiterführend, ist einer der Einsatzorte gewesen. Dazu der Feldwegebereich hoch zur Autobahn, wo sich erfahrungsgemäß viele Umweltsünder Unrats wie Plastikflaschen, Autoreifen und anderer Gegenstände entledigen und damit die Umwelt belasten. Selbst wenn viele „rote Säcke“ mit dem eingesammelten Unrat zu füllen gewesen sind, eine Besserung sei dennoch spürbar, so Ortsbürgermeisterin Doris Schindler.

Überaus pfiffig die Einladung zur Säuberungsaktion in Dietrichingen, mit welcher Ortsbürgermeisterin Ulrike Vogelgesang die jüngeren und erwachsenen Mitbürger zum Mitmachen einlud. Organisiert hatte die Gemeinde dort den dritten Müllwandertag mit tatkräftiger Unterstützung der örtlichen Löscheinheit. Beim Dorfbrunnen haben sich die fast 30 Helfer getroffen, sind anschließend eifrig wie die Bienen ausgeschwärmt und sammelten auch diesmal sackweise jede Menge Unrat ein. Mehr noch, eine ausrangierte Badewanne, leider auch Tierkadaver und auffallend viele Hundekottüten wurden aus Hecken und Gestrüpp eingesammelt.
„Tierliebe könnte durchaus auch Umweltbewusstsein verbinden“, meint die Dietrichinger Ortsbürgermeisterin, die sich mit Fug und Recht darüber aufregen kann, wie wenig manche Tierhalter auf die Umwelt achten und sich bewusst der Hundekotbeutel noch in der freien Natur auf übelste Art und Weise entledigen.

Weil an viel befahrenen Verkehrswegen die Müllsammler im Einsatz waren, sorgten Feuerwehraktive der heimischen Löscheinheit für die Sicherheit und nach der mehrstündigen Aktion waren alle wieder zur Vesper beim Dorfbrunnen versammelt. Neben der Feuerwehr zählten insbesondere auch Mitglieder der Sportfischer zur großen Helferschar.

Ein Fünftel der Einwohnerschaft ist bei der x-ten Säuberungsaktion von Mauschbach wieder auf den Beinen gewesen und der Umstand, dass dermaßen viele Teilnehmer sich bei der Grillhütte einfanden, wo traditionell der Startschuss fürs Müllaufklauben fällt und der Tag am Ende auch gemütlich ausklingt, ist für Ortsbürgermeister Bernhard Krippleben umwerfend gewesen. Mehr noch die Tatsache, dass die Kleinsten des Ortes zusammen mit Geschwistern, Bekannten und älteren Mitbürgern unterwegs waren. Krippleben: „Allein schon dieser Umstand bereitet Freude, zeigt, dass die Säuberungsaktion Jahr für Jahr auf guten Boden fällt und ein sauberes Dorf, eine saubere Landschaft den Menschen gleich welchen Alters, am Herzen liegt.“

Dabei vergisst Ortsbürgermeister Krippleben auch nicht daran zu erinnern, dass es vor einigen Jahren jüngste Mitbürger gewesen sind, die eigentlich den Anstoß für dererlei Aktionen gaben. „Da standen plötzlich etliche Kinder vor der Wohnungstür und meinten, sie würden gern entlang des Fuß- und Radweges von Hornbach nach Mauschbach hoch den Müll einsammeln“, erinnert er sich. Beim Versprechen allein sei es nicht geblieben, entwickelt und im dörflichen Leben fest etabliert habe sich dann zum Frühlingsbeginn die Säuberungsaktion rund ums Dorf Mauschbach.

Auch in Dellfeld konnte sich Ortsbürgermeisterin Doris Schindler (ganz rechts) über mangelndes Interesse für die Säuberungsaktion nicht beschweren. 22 Mitstreiter waren über drei Stunden für die Allgemeinheit am Samstagmorgen aktiv.

Auch in Dellfeld konnte sich Ortsbürgermeisterin Doris Schindler (ganz rechts) über mangelndes Interesse für die Säuberungsaktion nicht beschweren. 22 Mitstreiter waren über drei Stunden für die Allgemeinheit am Samstagmorgen aktiv.

Foto: Norbert Schwarz
Bei der viel befahrenen Landstraße vom Kirschbacherhof in Richtung Dietrichingen waren Michaela Rücker mit Sohn Jannis und Bettina Dörr unterwegs und klaubten Unrat auf. Insgesamt zählte die Schar der Müllsammler in Dietrichingen 28 Akteure.

Bei der viel befahrenen Landstraße vom Kirschbacherhof in Richtung Dietrichingen waren Michaela Rücker mit Sohn Jannis und Bettina Dörr unterwegs und klaubten Unrat auf. Insgesamt zählte die Schar der Müllsammler in Dietrichingen 28 Akteure.

Foto: Norbert Schwarz

Der Büffelwanderweg rund um die Großweide ist dabei einmal mehr ein Sammelschwerpunkt gewesen. Hoch ging es zudem zum Naturschutzgebiet „Monbijou“ und über den Storchen- und Libellenwanderweg zurück zum Ausgangspunkt Grillhütte, wo es, wie in den Jahren zuvor, eine Stärkung der Ortsgemeinde gab .

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