„Bürger NOT-Funk“ Mit dem Funkgerät in Kontakt bleiben
Hornbach · Hornbach hat ein weiteres Projekt für Katastrophen- und Notfälle entwickelt.

Anschauungsmaterial beim Vorstellen von „Bürger NOT-Funk“ hatte Rolf Behnke in großer Vielfalt mitgebracht. Eine von ihm selbst gefertigte Leitstelle, die in Hornbach zum Einsatz kommt. Ortsbürgermeisterin Ulrike Vogelgesang, Stadtbürgermeister Reinhold Hohn, Ortsbürgermeister Bernd Kipp und Amtskollege Bernhard Krippleben (ganz rechts) können sich ein anschauliches Bild machen. Rolf Behnke (Zweiter von rechts) informierte umfassend.
Foto: Norbert SchwarzFür den Landkreis, für die Region ist die Klosterstadt Hornbach mit Rolf Behnke und Stadtbürgermeister Reinhold Hohn an der Spitze in Sachen Vorbereitung auf den Katastrophen- und Notfall Vorreiter gewesen. Zu den bisherigen Aktivitäten, dem richtigen Verhalten im Katastrophen- und Notfall setzten jetzt die Hornbacher noch eines obendrauf und haben dabei die Nachbargemeinde Althornbach, Mauschbach und Dietrichingen gleich mit ins Boot geholt. „Bürger NOT-Funk“ soll mithelfen zur Kat-Gruppe, Notarzt, Feuerwehr, THW und Polizei den Kontakt herzustellen, damit notfalls Hilfe geleistet werden kann.
Richtiges Bürgerverhalten, das Treffen von Vorsorge für den Fall eines landesweiten „Blackout“ – die Stadt Hornbach sorgte mit einer Faltblattaktion für Furore und wurde dabei sogar teilweise in den Medien „belächelt“. „Hat sich Stadtbürgermeister Hohn da nicht vergaloppiert“, wurde etwa gefragt. Das Klosterstädter Stadtoberhaupt erinnerte sich am Montagabend im Hieronymus-Bock-Zimmer der Pirminiushalle gut daran, als Rolf Behnke, bereits bei der Diskussion und Verhaltensinformation für die Blackout-Stufe I Ideengeber und wichtigster Mann, das neue Projekt, den „Bürger NOT-Funk“ vorstelle. Ein Vorhaben, von welchem jetzt schon die erwähnten Nachbarorte partizipieren sollen. Ortsbürgermeisterin Ulrike Vogelgesang aus Dietrichingen und die Ortsbürgermeister Bernd Kipp aus Althornbach wie auch Bernhard Krippleben aus Mauschbach waren jedenfalls zugegen und signalisierten Zusammenarbeit.
Ein Faltblatt zum „Bürger NOT-Funk“ ist jedenfalls bereits 1000fach gedruckt und wird nicht allein in den Haushalten der Klosterstadt, sondern gleichermaßen in Althornbach und Mauschbach verteilt. Ulrike Vogelgesang möchte zunächst noch Details mit der einheimischen Löscheinheit abklären. Begrüßt hat allerdings auch Ortsbürgermeisterin Vogelgesang, dass Rolf Behnke die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen hat, dass notfalls Bürger aus Dietrichingen diesen „Bürger NOT-Funk“ nutzen können.
Gesicherte Erkenntnis ist, dass bei einem „Blackout“, punktuell oder landesweit, nicht allein Heizung, Versorgung mit Wasser und anderen Dingen des täglichen Bedarfs ausfallen können. Das gilt insbesondere fürs Telefonieren im Festnetz oder dem Mobilfunk. Als ausgebildeter und engagierter Amateurfunker schuf jetzt Rolf Behnke die technische Voraussetzung dafür, dass Bürger mit einem simplen Handfunkgerät, das schon Kinder liebend gern nutzen um sich über zwei Stockwerke in heimischer Umgebung barrierefrei zu verständigen, einen „Notruf“ zu einer Leitstelle absetzen können. Etwa um im Brandfall die Feuerwehr rufen oder ärztliche Hilfe anfordern zu können. Etwa bei Schlaganfall, Herzinfarkt oder sonstigen schweren medizinischen Lagen.
Die technische Voraussetzung zur Alarmierung schuf jetzt Rolf Behnke insoweit, als er auf einem Berg bei Hornbach in Richtung Frankreich einen Funkmast mit Relaisstation errichtete und für die Anlaufstelle im Katastrophenfall, etwa dem Hieronymus-Bock-Zimmer der Pirminiushalle, eine mit zahlreichen Funkgeräten ausgestattete Schaltstelle kreierte, die der Leitstelle künftig zur verfügung steht. Mit Anschluss an eine Stromversorgung aber ebenso für jeden denkbaren Batteriebetrieb.
Von dieser Leitstelle aus, im Faltblatt wird sie als „Leuchtturm“ apostrophiert, soll weiterhin der Kontakt „nach außen“ gehalten und organisiert werden. Der „Bürger NOT-Funk“, das ist Rolf Behnke und allen Beteiligten zum Bürgerverständnis wichtig, soll mit Hilfe eines einfachen Handfunkgerätes, das schon für 20 Euro zu haben ist, den Kontakt zwischen Bürger und KAT-Anlaufstelle herstellen, um schnelle Hilfe anzufordern.
Damit sich schnell in der Stadt oder den Nachbarortschaften herumspricht, wo sich ein „Bürger NOT-Funker“ befindet, sollen „Bürger NOT-Funk-Logos im Eingangsbereich ausgehängt werden. Rolf Behnke setzt dabei auf Nachbarschaftshilfe.
Kommt der Hornbacher „Bürger Not-Funk“ auf die Beine, dann soll jeden dritten Samstag im Monat ein freiwilliger Verbindungstest stattfinden. Mithelfen und Mitmachen ist der Slogan der Hornbacher Initiatoren. Die Funkgeräte im handlichen Format sind kostengünstig zu haben. Auf Kanal 3 und 6 ist der Funkverkehr möglich. Damit selbst mit den kleinen Handfunkgeräten Notrufe absetzbar sind, hat Behnke die Relaisstation errichtet. Diese wird stromunabhängig betrieben. Solarpanels und Windrad erzeugen den Strom vor Ort, der in Akkus gespeichert wird. Wenn viele Hornbacher und Bürger aus den Nachbarorten beim „Bürger Not-Funk“ mitmachen, dann ist ein Rettungserfolg im Not- und Katastrophenfall gewiss, dessen sind sich Rolf Behnke und Stadtbürgermeister Reinhold Hohn sicher.