Corona in der Südwestpfalz Ganster sieht Ausgangssperre kritisch

Südwestpfalz · Der Landkreis Südwestpfalz will die Luca-App zur Kontakt-Nachverfolgung einführen.

 Die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung soll auch in der Südwestpfalz eingeführt werden.

Die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung soll auch in der Südwestpfalz eingeführt werden.

Foto: dpa/Jens Büttner

Unter dem Schlagwort „Corona-Pandemie“ informierte  Landrätin Susanne Ganster am Freitag über die aktuelle Lage. Hierbei ging sie unter anderem auf die Luca-App ein. Nach wie vor sehe sie die Ausgangssperre kritisch, merkte Ganster beim Thema Inzidenz an. Außer Frage steht für die Landrätin zwar, dass es zur Bekämpfung der Pandemie bundeseinheitliche Regeln und Maßnahmen geben muss, jedoch ebenso muss es möglich sein, regionale Entscheidungen zu treffen. „Wir wollen zusätzlich regional reagieren können“, sagte sie. Ganster monierte, dass dies derzeit nicht möglich ist, da das Land keine anderen Maßnahmen zulässt. „Das Gießkannenprinzip ist hier nicht zielführend“ machte sie deutlich.

Für Sonntag hatten noch kurzfristig knapp 300 Impftermine zur Verfügung gestanden. Geimpft wurde mit den zusätzliche erhaltenen Impfdosen von Biontech und Astrazeneca.

 Susanne Ganster

Susanne Ganster

Foto: Landkreis

Noch ein Seminar fehle, dann könne das Gesundheitsamt das Zertifikat für die Luca-App anfordern, skizzierte Ganster den aktuellen Stand in Sachen „Kontaktverfolgung für Lockerungen“ auf. Gleichzeitig mit der Beantragung des Zertifikates will der Landkreis sich als Modellkommune beim Land anmelden. Auf die Frage, ob die Luca-App eine Entlastung für das Gesundheitsamt ist, antwortete die Landrätin mit einem „Jein“, da die App beispielsweise nur das Datum übermittelt, jedoch keine genauen Zeiträume. „Da gibt es noch Nachsteuerungsbedarf“, sagte Ganster, die versicherte, dass das Gesundheitsamt die technischen Voraussetzungen für die Umsetzung abgeschlossen hat.

Nicht glücklich über den Ablauf der Selbsttests an Schulen ist Ganster. „Wenn ein Selbsttest positiv ist, wieso muss dann noch ein Schnelltest gemacht werden und erst wenn dieser auch positiv ist, ein PCR-Test“, fragt sich die Landrätin. Persönlich würde sie den Zwischenschritt mit dem Schnelltest weglassen. Fragwürdig ist nach Ansicht von Ganster, ob die Schule der richtige Ort zu Durchführung eines Selbsttests ist oder besser zu Hause, in gewohnten Umfeld. Sie bewertet die Tests aber als wichtigen Baustein um „unentdeckte Situationen“ zu erkennen, was gerade mit Blick auf die Mutationen sinnvoll sei.

Am Wochenendewurden im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamtes 48 weitere positive Corona-Tests registriert. Das Landesuntersuchungsamt (LUA) stuft den Landkreis mit einer Inzidenz von 93,9, die Stadt Pirmasens mit 201,3 sowie die Stadt Zweibrücken mit 114,1  aktuell in der Alarmstufe rot ein.

Aktuell sind im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamtes 435 bestätigte positive Fälle aktiv, 20 mehr als am Vortag. Die neuen bestätigten Fälle verteilen sich auf Pirmasens (22 neu), Zweibrücken (10 neu), die Verbandsgemeinden Dahner Felsenland (2 neu), Hauenstein (1 neu), Pirmasens-Land (1 neu), Rodalben (4 neu), Thaleischweiler-Wallhalben (6 neu) und Waldfischbach-Burgalben (2 neu). Bislang sind im Bereich des Gesundheitsamtes 130 Personen mit Corona-Infektion verstorben.

Was tun bei Corona-Verdacht? Das Gesundheitsamt empfiehlt Personen mit Symptomen, sich umgehend telefonisch bei Hausärztin/-arzt, der Gesundheitsamts-Hotline (0 63 31) 809-750 (Montag bis Freitag 9-15 Uhr), der landesweiten Tel. (0800) 99 00 400 (Montag bis Sonntag 8-19 Uhr) oder der ärztlichen Bereitschaftszentrale Pirmasens 1 92 92 zu melden. Für Zweibrücker ist das bundesweite Bereitschafts-Telefon 116 117 zuständig.

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