Auch Zweibrücken vorne mit dabei Verschuldung in Rheinland-Pfalz ist deutschlandweit am höchsten

Bad Ems/Zweibrücken · Die Schulden in den rheinland-pfälzischen Kommunen sind 2020 zwar leicht gesunken – dennoch weist das Bundesland den höchsten Schuldenstand auf. Auch Zweibrücken ist vorne mit dabei.

Schulden Rheinland-Pfalz und Zweibrücken im Corona-Jahr 2020
Foto: dpa/Monika Skolimowska

Die Verschuldung des Landes Rheinland-Pfalz ist im Corona-Krisenjahr 2020 im Vergleich zum Jahr davor um 3,4 Prozent auf rund 30,9 Milliarden Euro gestiegen. Dagegen gingen die Schulden der Kommunen leicht um 0,5 Prozent auf 13 Milliarden Euro zurück, teilte das Statistische Landesamt am Mittwoch mit. Damit ergibt sich eine Gesamtverschuldung von 43,9 Milliarden. Die rechnerische Pro-Kopf-Verschuldung wuchs um 220 auf 10 700 Euro.

Städte, Gemeinden und Landkreise hatten im vergangenen Jahr enorme Ausgaben für die Pandemiebekämpfung. Der vor rund drei Wochen vorgelegte kommunale Finanzreport der Bertelsmann-Stiftung hatte aber gezeigt, dass flächendeckende Haushalts-Notstände durch Hilfen von Bund und Land abgewendet werden konnten.

Die rheinland-pfälzischen Regionen wiesen laut Statistik teilweise deutliche Unterschiede auf. Bei den kreisfreien Städten wurde für Landau mit 1420 Euro die niedrigste, für Pirmasens mit 9870 Euro die höchste Pro-Kopf-Verschuldung ermittelt. In Zweibrücken liegt die Pro-Kopf-Verschuldung bei 7453 Euro – damit rangiert die Stadt auf Platz drei; schlechter ist außer Pirmasens nur noch die Stadt Kaiserslautern (8465).

Innerhalb der Landkreisbereiche (Kreise inklusive der zugehörigen Verbands- und Ortsgemeinden) verbuchte der Westerwaldkreis die geringsten Schulden (420 Euro pro Kopf). Die höchsten Schulden pro Kopf hatte der Landkreisbereich Kusel: Mit rund 6430 Euro war der Wert rund fünfzehn Mal so hoch wie im Westerwaldkreis. Die Spannweite zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Schuldenstand pro Kopf nahm 2020 weiter zu. Insgesamt liegt die durchschnittliche Verschuldung in den Landkreisen in Rheinland-Pfalz laut Statistischem Landesamt bei 2063 Euro. In der Südwestpfalz sind es 1419 Euro.

Im Vergleich der Bundesländer weist Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr eine überdurchschnittliche Verschuldung auf: Die Landesebene liegt laut Landesamt bei zwölf Prozent, die Kommunalebene liegt mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 3180 66 Prozent über dem Pro-Kopf-Durchschnitt der westdeutschen Flächenländer. „Damit weisen die rheinland-pfälzischen Kommunen 2020 erstmals deutschlandweit den höchsten Wert aus“, berichten die Statistiker. Dieser liegt aktuell bei 1910 Euro.

Die zweithöchste Verschuldung je Einwohner weist das Saarland (3160 Euro) auf, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (2880 Euro) und Hessen (2260). In anderen Bundesländern sei die vormals sehr hohe kommunale Verschuldung in den vergangenen Jahren deutlich stärker reduziert worden als in Rheinland-Pfalz.

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