Reifenberg Plan B für neue Bauplätze

Reifenberg · Weil ein Grundstückseigentümer nicht verkaufen will, ist das Neubaugebiet in Richtung Maßweiler nicht umsetzbar.

 Das Baugebiet „Kolbengärten“ (Bild) hat vorerst keine Zukunft.

Das Baugebiet „Kolbengärten“ (Bild) hat vorerst keine Zukunft.

Foto: Norbert Schwarz

Eine „blutige Nase“ holt sich Reifenbergs Ortsbürgermeister Pirmin Zimmer samt Rat mit der weit vorgetriebenen Absicht, am Ortseingang von Reifenberg aus Richtung Maßweiler Bauland für 15 neue Eigenheime zu schaffen. Machbarkeitsstudie, schriftliche Erklärungen derer, die einen Bauplatz kaufen, mündliche und schriftliche Zusagen der Grundstückseigentümer, die dort das fragliche Grünland in Eigentum haben, das zu Bauland werden sollte – alles da. Bis zum letzten Federstrich fertig sogar schon der Bebauungsplan, im Fachjargon B-Plan genannt. Viele Gespräche, viele Diskussion, viel Zeit investiert. Einen Plan B brauchen jetzt die Verantwortlichen, allen voran Ortsbürgermeister Pirmin Zimmer, denn eine Grundstückseigentümerin lehnt einen Flächenverkauf  kategorisch ab.

„Ärgerlich, eine heilsame Lehre für uns alle“, stellt Ortsbürgermeister Zimmer rückblickend fest, der selbst den Landesbetrieb Mobilität so lange „bekniete“, bis dieser sich mit einer direkten Zufahrt von der Kreisstraße 76 aus zum geplanten Neubaugebiet einverstanden erklärte. Umplanungen und Entgegenkommen der Gemeinde gegenüber der fraglichen Grundstückseigentümerin hätten nicht gefruchtet, erklärt Zimmer in einem Gespräch mit dem Merkur.

Mit rechtlich Mitteln den bereits aufgestellten Bebauungsplan doch durchzusetzen, hätten die Ratsmitglieder mehrheitlich abgelehnt. „Wir wollten ein solches Unterfangen nicht eingehen. Zum einen, weil wir uns gegenüber den Bauinteressierten in der Pflicht sehen, zum weiteren wegen der Zeitfrage, die ein Bodenordungsverfahren (Umlegungsverfahren) nach den Bestimmungen des Baugesetzbuchs mit sich bringt. Zwar würde die Ortsgemeinde dann nicht auf den rund 18 000 Euro Kosten für Gutachten, Machbarkeitsstudie, B.-Plan und allen diesen Dingen sitzen bleiben, doch das hätten die Ratsmitglieder lieber in Kauf genommen, als jetzt gegen den Willen eines einzelnen Grundstückseigentümers rigoros vorzugehen. 

Zumal der angesprochene Plan B für Ortsbürgermeister Pirmin Zimmer und die Ratsmitglieder bereits feste Konturen hat. Aufgegriffen wird ein Urgedanke, der bereits beim Schaffen des Baugebietes „In den Hanfstücken“ potentielle Erweiterungsmöglichkeiten bot. Ortsbürgermeister Zimmer: „Dort werden baulich die Straßen „In den Hanfstücken“ und „Im Eichelchen“ verlängert und mit einer Querstraße verbunden. Die Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer, es ist nur ein Betroffener“ sind bereits erfolgreich geführt. Dieser ist verkaufswillig, sobald die Ratsbeschlüsse vorliegen, kann die notarielle Beurkundung erfolgen.

Das Prozedere wie jetzt beim Bebauungsplan „In den Kolbengärten“ wird sich dann wiederholen. Alle Beschlüsse müssen neu gefasst werden. Entgegen kommt dem nunmehr auserkorenen Baugebiet allerdings, dass schon vor Jahrzehnten der damalige Rat an dieser Stelle bauliches Erweiterungspotential vermutete und Fragen zur Be- und Entwässerung sozusagen „vorgeprüft“ wurden. Pirmin Zimmer: „Natürlich müssen wir jetzt erneut mit den Verbandsgemeindewerken reden, aber da sehe ich das kleinere Problem drin.“

Das neue Baugebiet, das noch keine Bezeichnung hat, soll 15 neue Baueinheiten umfassen. Am Grundstückszuschnitt von 510 bis 840 Quadratmeter will die Ortsgemeinde weiterhin festhalten. Sobald die Planungen entsprechend gediehen sind, wird sich die Ortsgemeinde auch wieder um einen Erschließungsträger bemühen. Beim Grundstücksankauf muss jetzt logischerweise die Ortsgemeinde in Vorlage treten, die das Grünland in der Nähe des Sportplatzes des SC Reifenberg erwerben muss. Aufgrund der jetzigen Entwicklung sei klar, dass nicht alle Bauinteressierte weiterhin be der Stange blieben. Zimmer: „Neun von ihnen halten der Ortsgemeinde Reifenberg weiter die Treue, wollen einen Bauplatz, auch in neuer Umgebung.“ 

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