Ortsgemeinderat Eigene Kita für Kleinbundenbach

Kleinbundenbach · Der Rat möchte lieber vor Ort neu bauen als im Nachbarort in alte Bausubstanz zu investieren.

 Der große Gemeindesaal in Kleinbundenbach (Bild) ist für die Übergangszeit zum „Kindergarten“ umfunktioniert.

Der große Gemeindesaal in Kleinbundenbach (Bild) ist für die Übergangszeit zum „Kindergarten“ umfunktioniert.

Foto: Norbert Schwarz

(cos) Fast 30 Jahre hinweg haben Goß- und Kleinbundenbach in Sachen Kindertagesstätte an einem Strang gezogen. Jetzt wird die Trennung geprüft, wollen die Kleinbundenbacher eine Tagesstätte für zwei Gruppen in ihrer Ortschaft errichten. Der Grund: Die erneute Kostenanalyse aufgrund einer Machbarkeitsstudie die seit gut drei Wochen auf dem Tisch liegt. Der Grundsatzbeschluss ist bei einer Stimmenthaltung gefasst worden.

Ortsbürgermeister Manfred Gerlinger fasste am Sitzungsabend im Schnelldurchlauf die bisherigen Ereignisse um die schon zwei jahre hinweg anhaltende Diskussion zur Erweiterung des Kindergartens in Großbundenbach, wo aus dem ehemaligen Bürgermeisteramt der „Bundenbacher Kindergarten“ geschaffen wurde, zusammen.

Wegen der baulichen Nähe zur alten Martinskirche in Großbundenbach sind die Anfangsplanungen nicht umsetzbar gewesen. Es kam zu einem ständigen Hin und Her. Den Ausschlag für die totale Kehrtwende gab eine Machbarkeitsstudie eines Zweibrücker Ingenieurbüros, das einen Anbau im vorderen Bereich favorisiert. Diesmal jedoch mit entsprechendem Abstand zur denkmalgeschützten, historischen Dorfkirche. Bei der Kostenschätzung sei dieses Büro auf eine Bausumme von rund 1,8 Millionen Euro gekommen. Für den Kleinbundenbacher Ortsbürgermeister Gerlinger nach eigenem Bekunden nunmehr Anlass die Reißleine zu ziehen. „Alles Geld, das wir als Ortsgemeinde Kleinbundenbach in Großbundenbach investieren, stecken wir in eine alte Bausubstanz wo wir jetzt noch nicht wissen, wie teuer diese am Schluss tatsächlich wird.“

Der erforderliche Grundsatzbeschluss im Ortsgemeinderat von Kleinbundenbach sei erst der Anfang für weitere, wichtige Gespräche, Dabei würde es insbesondere um die Förderung des Vorhabens in Kleinbundenbach gehen. Gerlinger: „Klar, wir müssten die Zweckvereinbarung auflösen und Träger für den eigenen Kindergarten werden. Die Verwaltung müsste uns aufzeigen, welche Schritte zu unternehmen sind und wie die Förderung aussieht. Sicher ist schon jetzt, dass das Land den zweigruppigen Kindergarten, der nach den neuesten Richtlinien und gesetzlichen Vorgaben geschaffen wird, mit 600 000 Euro bezuschusst.“

Der erste Ortsbeigeordnete Heiko Brünesholz unterstrich, dass von Kleinbundenbacher Seite  aus niemand, die „Tür zuschlagen“ wolle, wenn es sinnvolle und konstenneutrale Vorschläge gebe.

„Wegen der Kosten gehe ich bei einem Vorhaben hier in Kleinbundenbach von rund 1,2 Millionen aus. Mit 600 000 Euro an Zuwendungen hätten wir dann schon mal die halbe Miete“, rechnete Manfred Gerlinger vor.

„Mit blutet das Herz, doch gleichzeitig zolle ich höchsten Respekt den Kleinbundenbacher Ratsmitgliedern, die sich jetzt so entscheiden haben“, sagt Ortsbürgermeister Dieter Glahn. Für die kommenden zwei Jahre habe der „Bundenbacher Kindergarten“ einen Bedarf von insgesamt 60 Plätzen. Das habe auch das Landesjugendamt so mitgeteilt, sagt Glahn. Würde Kleinbundenbach neu bauen, dann würde natürlich der Platz im Kindergarten ausreichen.

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