Ortsgemeinderat Dellfeld Solarstrom fürs Bürgerhaus

Dellfeld · Dellfeld sieht in dem Projekt Sparpotenzial.

 Dachfläche  für eine Photovoltaikanlage steht beim Bürgerhaus in ausreichendem Umfang zur Verfügung. Damit könnte auch Strom erzeugt werden, der im Kindergarten (links) verbraucht wird.

Dachfläche  für eine Photovoltaikanlage steht beim Bürgerhaus in ausreichendem Umfang zur Verfügung. Damit könnte auch Strom erzeugt werden, der im Kindergarten (links) verbraucht wird.

Foto: Norbert Schwarz

Zur Nutzung von Sonnenenergie drängen sich förmlich die Dachflächen des Dellfelder Bürgerhauses zwischen Grundschule und Kindergarten auf. Firstrichtung und Standort seien zu 98 Prozent optimal, stellte jetzt der Betreiber eines Ingenieur-Büros für erneuerbare Energien, Michael Burkhard aus Zweibrücken vor den Mitgliedern des Ortsgemeinderates im Bürgerhaus zur Wochenmitte fest. Der örtlich ansässige Elektrohandwerker Sascha Müller hatte nach einem Gespräch mit Ortsbürgermeisterin Doris Schindler den Anstoß im Hinblick auf Solarnutzung gegeben.

Auch mit wenig Kostenaufwand könnte die Ortsgemeinde die Dachflächen für eine Photovoltaikanlage nutzen.   Zwar steht eine größere Dachfläche zur Verfügung, doch um die Überlegungen transparent zu machen, ging der  beratende Ingenieur vorerst von einer Nutzungsgröße von 1509 Quadratmetern aus. Sie würde rund 30 000 Kilowattstunden Solar-Ertrag bringen, den die Pfalzwerke AG nach den noch immer geltenden Bestimmungen ins vorhandene Netz abnehmen müssten.

Die als Gleichstrom erzeugte Energie könnte auch auch mit einem Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt werden, was bedeuten würde, dass man keinen teuren Strom für die Nutzung des Bürgerhauses einkaufen müsste. Besser noch, der Strom könnte auch beim benachbarten Kindergarten, eingespeist werden. Überschüssigen Strom würde man ins Pfalzwerkenetz abgeben, notfalls auch von dort fehlenden Strom beziehen. Bei der Abgabe würde es, auf 20 Jahre gesichert, eine Einspeisungsvergütung von 8,48 Cent pro Kilowattstunde geben, so Burkhardt unter Verweis auf die derzeit gültige Einspeisungsvergütung.

Investitionskosten für die Ortsgemeinde würden im Augenblick in Höhe von 38 000 Euro entstehen. Die Finanzierungsmöglichkeiten durch die Bank KfW machte die Ratsmitglieder hellhörig, die Hinweis auf Co2-Neutralität bei der Solarnutzung verfehlte seine Wirkung nicht. Vom Ratsmitglied Harry Wolf (FWD) kam deshalb der Hinweis auf die Möglichkeit eines energetische Quartierkonzeptes. Ortsbürgermeisterin Doris Schindler verwies dazu auf die Bestrebungen auf Verbandsgemeinde-Ebene. Zielführend sei allerdings, dass von einem solchen Konzept auch alle Bürger des Ortes profitieren würden. Bei einer Vollfinazierung der Investition, wovon nach der gegenwärtigen Haushaltslage in Dellfeld auszugehen ist, müsste die Ortsgemeinde monatlich 180 Euro aufbringen, demgegenüber aber 290 Euro einnehmen beziehungsweise einsparen, weil der Belastung die sichere Einspeisevergütung und die Kosteneinsparung für den „teureren Strom“ des Versorgungsunternehmens zu Buche schlagen. Dass der Strompreis steigen wird, ist für den Solarexperten Burkhardt vor dem Hintergrund der kommenden Kohlendioxid-Steuer fast unabdingbar.

Der Stein ist ins Rollen gebracht. Aus der Mitte des Rates wurde auch gebeten zu prüfen, inwieweit die Ortsgemeinde nicht mit der Verbandsgemeinde in Sachen Energiegesellschaft kooperieren sollte. Dazu Doris Schindler: „Prüfen ist überhaupt kein Thema, aber wenn wir hier auf dem Dach des Bürgerhauses was machen, dann fließen die Einnahmen in unsere Gemeindekasse und jeder, der von uns hier sitzt, hat ja eines im Sinn: Das Beste für die Ortsgemeinde Dellfeld. Insbesondere die Weitergabe von Strom an den benachbarten Kindergarten erschien bei der Diskussion als ein sehr beachtenswerter Aspekt, zumal dort tagsüber, eben dann, wenn Strom erzeugt wird, solcher direkt abgenommen werden kann. Für Michael Burkhardt wäre dann allerdings auch mit höheren Investitionskosten zu rechnen.

Das Ausbauprogramm des Landkreises im ÖPNV sieht für Dellfeld im kommenden Jahr den barrierefreien Ausbau von zwei Bushaltestellen vor. Zu einen die im Ortsteil Falkenbusch (Autohaus Reißland) und zum weiteren die in Dellfeld-Ort, nahe dem ehemaligen Rathaus. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) koordiniert das Vorhaben, er hat vorgeschlagen, dem Ingenieur-Büro Schönhofen den Planungsauftrag zu erteilen. Die Ratsmitglieder stimmten dem zu.

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