Vom Traum zum Albtraum?

Es könnte ein schwarzer Mai werden für den FCK. Der Fußball-Zweitligist hat mit den Niederlagen gegen Aufstiegskonkurrent Darmstadt sowie zuletzt gegen St. Pauli dem Gegner alle Trümpfe in die Hand gespielt.

Zwei Spieltage vor Schluss sind die Roten Teufel an einem Tiefpunkt angekommen, haben den direkten Aufstieg ins Oberhaus des deutschen Fußballs nicht mehr selbst in der Hand. Nicht zum ersten Mal ergeht es dem Club aus der Pfalz so. Im vergangenen Jahr verspielte die in aussichtsreicher Position liegende Truppe den Aufstieg mit drei Niederlagen in Folge gegen die Kellerkinder Aue, Cottbus und Aalen. Hatte am letzten Spieltag nur noch die theoretische Chance auf Platz drei.

Doch in dieser Saison schien so vieles anders. Das Auftreten der jungen Wilden, die wieder Identifikation stifteten. Zudem schien der Weg in Liga eins nie so eben. Obwohl der FCK im Laufe der Runde immer wieder Matchbälle verspielte, haben auch die Gegner schleifen lassen, sich den ein oder anderen Ausrutscher erlaubt. Keiner marschierte einfach durch wie in den vergangenen Jahren. Grundsätzlich spuken meine Fan-Gedanken um die Möglichkeit, den direkten Aufstieg im Schlussspurt noch zu verspielen, schon länger in meinem Kopf herum. Doch hätte ich dabei nicht unbedingt daran gedacht, dass die Roten Teufel ihren Heimnimbus von 21 ungeschlagenen Spielen gegen das schwächste Auswärtsteam der Liga verlieren. Ein absoluter Tiefschlag für die Aufstiegsambitionen des FCK. Eher wären meine Wetten auf einen Ausrutscher am Wochenende im Auswärtsspiel bei Erzgebirge Aue gelaufen. Denn dort haben die Lautrer noch nie gewonnen. Zwei Niederlagen und zwei Unentschieden stehen zu Buche. Das kann sich die Mannschaft von Trainer Kosta Runjaic nun nicht mehr leisten. Sechs Punkte müssen her. Dann wäre zumindest der Relegationsplatz sicher. Eigentlich zu wenig, aber immerhin.

Alle Rechenspielchen und Spekulationen zeigen: Noch ist alles möglich, nichts verloren. Oder alles. Denn auch auf Rang vier können die Lautrer, die als Dritter zwei Punkte hinter Darmstadt, zwei vor dem KSC und vier vor Braunschweig liegen, noch fallen. Auf weitere Ausrutscher der Konkurrenz darf sich der Club nicht verlassen. Nur darauf hoffen - allem voran aber die eigenen Hausaufgaben machen. Das hat der FCK um den Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz auch vor. Ganz gleich, wie es nach der 0:2-Pleite in ihm drinnen aussah, hat er die richtige Reaktion gezeigt: Kopf hoch, Brust raus - und trotz allem selbstbewusst nach Aue reisen. Wenn der Erfolgsdruck und die Erwartungen die junge Mannschaft nun auch lähmen, muss Kuntz diese Haltung auf die Spieler übertragen. Sonst können die großen Hoffnungen und Träume ganz schnell einer riesengroßen, kollektiven Enttäuschung in der Pfalz weichen.

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