Wandern im Saarland Wo Ritter Arnold mit dem Teufel sprach

Saarbrücken · Margaret Ruthmann beschreibt 24 Wanderwege zu Burgen, Ruinen und Schlössern im Saarland und der Südwestpfalz.

 Eine der Wanderungen führt zur Burgruine Hohenburg in Homburg.

Eine der Wanderungen führt zur Burgruine Hohenburg in Homburg.

Foto: Margaret Ruthmann Verlag Regionalkultur.

24 Rundwegen vor.

Fußfitte finden in dem Buch Touren zu saarländischen Burgruinen, von der Burg Veldenz in Nohfelden bis zur Teufelsburg in Überherrn, zu Sehenswürdigkeiten im Bliesgau, vom Stiefeler Schloss bei St. Ingbert bis zum Alexanderturm, und zu interessanten Gemäuern rund um Homburg wie der Klosterruine Wörschweiler oder dem Schloss Carlsberg. Zwischen Zweibrücken und Hornbach dann gibt es unter anderem Touren zum Kloster Hornbach und einer wenig bekannten Burg bei Wiesbach. Eine ausklappbare Karte in den Buchdeckeln zeigt übersichtlich alle diese Touren auf einen Blick. Die Kirsche auf dem Kuchen, auf der Karte auch gleich die zugehörigen Seitenzahlen zu finden, fehlt zwar, aber man findet die Touren über den klassischen Umweg im Inhaltsverzeichnis.

Neben den Wegbeschreibungen ihrer Touren hat Ruthmann viel regionalgeschichtliches Hintergrundwissen und interessante Begebenheiten zusammengetragen. Der Leser erfährt neben architektonischen Besonderheiten der Gemäuer auch Anekdoten über ihre damaligen Bewohner – etwa, wo sich Ritter Arnold I. der Sage nach mit dem Teufel verbündet haben soll, welche Instrumente die „Malergräfin“ Octavie de Lasalle spielte und warum ein Bayer Homburg zur ältesten Stadt im Saarland machen sollte. Im Vorbeigehen an den historischen Stätten berichtet die Autorin aber auch, warum es zeitweise ein Ober- und Niederlothringen gab und dass mit dem Gollenstein der größte Menhir Europas bei Blieskastel steht.

Praktisch in Bezug auf die Organisation der Wanderungen ist, dass es sich stets um Rundwege handelt: Wo man geparkt und losgelaufen ist, kommt man im Idealfall also auch wieder an. Zudem bekommt der Wanderer einen klaren Überblick über das zeitliche Ausmaß seiner ausgewählten Strecke, neben einer geschätzten Gesamtdauer finden sich sinnigerweise auch Angaben zu den Teilstrecken. So weiß man schon beim Aufbruch, wie lange es braucht, bis die erste oder zweite Einkehrmöglichkeit erreicht ist.

Der Wanderwillige findet zwar keine Verweise auf Internetseiten von Museen oder Gaststätten, erhält aber Öffnungszeiten und klassische Kontaktdaten wie Adresse und Telefonnummer. Statt Kilometerangaben über die Gesamtlänge der Touren gibt es Informationen über die Wegezeit und detaillierte Empfehlungen, damit man für jede Wanderung, soweit im eigenen Bestand vorhanden, die richtige Karte im exakten Maßstab einpacken kann. Ansonsten folgt man dem roten Pfeil auf den gezeichneten Karten, die zu jeder Tour abgedruckt sind.

  Das neue Schloss bei der Burg Dagstuhl wurde 1760 erbaut.

Das neue Schloss bei der Burg Dagstuhl wurde 1760 erbaut.

Foto: Margaret Ruthmann Verlag Regionalkultur.

Margaret Ruthmann: Burgenwandern Saarland und Südwestpfalz. 24 Rundwege zu Ruinen und historischen Sehenswürdigkeiten.“ 176 Seiten mit 106 farbigen Abbildungen und 26 Karten. Verlag Regionalkultur, 16,90 Euro.

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