3. Handball-Liga Löwen drehen die Partie in den Schlussminuten

Zweibrücken · Handball-Drittligist SV 64 Zweibrücken gewinnt das wichtige Heimspiel gegen den TV Germania Großsachsen mit 28:25.

 Zweibrückens Linkshänder Tom Ihl (am Ball) trug sich beim wichtigen Heimsieg (28:25) gegen den TV Germania Großsachsen fünf Mal in die Torschützenliste ein.

Zweibrückens Linkshänder Tom Ihl (am Ball) trug sich beim wichtigen Heimsieg (28:25) gegen den TV Germania Großsachsen fünf Mal in die Torschützenliste ein.

Foto: Martin Wittenmeier

(rku) 54 Minuten und 53 Sekunden sind in der Handball-Drittligapartie zwischen dem SV 64 Zweibrücken und dem TV Germania Großsachsen gespielt. Zweibrückens Philipp Kockler kommt in halbrechter Position am Kreis an den Ball und wird von Gästespieler Mika Schüler heftig gestoßen. Kockler prallt mit Großsachsens Simon Reisig zusammen, fällt – und schafft es trotzdem irgendwie den Ball zum 26:25 für seine Löwen im Tor unterzubringen. Es ist die erste Führung für die 64er seit der 25. Minute – und den Vorsprung geben die Hausherren nicht mehr her. Zweibrücken lässt in der verbleibenden Spielzeit kein Tor mehr zu – und gewinnt vor 250 Zuschauern in der Westpfalzhalle mit 28:25 (10:11).

Der Sieg im dritten Spiel binnen sieben Tagen war für den SV ein ganz wichtiger. Großsachsen kann Platz sechs der Staffel F in der 3. Liga auf keinen Fall mehr erreichen. Die Zweibrücker haben nur noch Minimalchancen. Das heißt, beide werden voraussichtlich an der Qualifikationsrunde zur kommenden Drittligasaison (ab Ende März) teilnehmen. Weil die Gruppen dort mit je zwei Vereinen aus der gleichen Staffel zusammengestellt werden, sind Siege gegen jene Vereine doppelt wichtig. Denn die Zähler werden übernommen. Zum anderen beschert eine gute Platzierung in der Hauptrunde eventuell leichtere Gegner in der Qualifikationsrunde.

Dementsprechend motiviert gingen beide Teams vom Anpfiff weg zu Werke. Zwar merkte man den Mannschaften an, dass ihnen noch die Spiele vom Wochenende in den Knochen steckten, doch Einsatz und Wille waren unübersehbar. Die Gäste aus Baden erwischten den besseren Start und führten rasch mit 4:1. Doch die Löwen berappelten sich nach zerfahrenem Beginn und glichen nach zehn Minuten aus (5:5). Als Kreisläufer Kevin Knieps, der nach einer Fußverletzung wieder zur Verfügung stand, nach 20 Minuten einen Siebenmeter im Tor der Gäste versenkte, lagen die Gastgeber mit 9:6 vorne.

Doch das Wechselbad der Gefühle ging für die 250 Zuschauer weiter. In den zehn Minuten bis zur Pause gelang den Löwen kaum noch etwas. Als die Halbzeit-Sirene ertönte, hatten die Gäste die Nase wieder knapp vorne (10:11)

Und auch nach dem Seitenwechsel sah es für die Löwen lange nicht gut aus. Nach 45 Minuten glich Tom Grieser zwar zum zwischenzeitlichen 19:19 aus. Doch Großsachsen wirkte frischer und gedankenschneller. Angeführt von Mika Schüler (acht Tore) zogen die Gäste wieder davon uns schienen beim Stand von 20:23 aus SV-Sicht zehn Minuten vor dem Ende auf die Siegerstraße einzubiegen.

Doch insbesondere Tom Grieser und Nils Wöschler, der aus der zweiten Mannschaft aushalf, stemmten sich gegen die drohende Niederlage. Grieser trieb seine Mannschaftskameraden an, die letzten Reserven zu mobilisieren. Und tatsächlich: Die Löwen robbten sich in der Schlussphase noch einmal heran. Wöschler warf den Ball in der 55. Minute quer durch die Halle ins verwaiste Tor der in Unterzahl spielenden Gäste: Der Ausgleich! Dann traf Kockler trotz harter Bedrängnis zum 26:25. Und in den Schlussminuten vernagelten die 64er das Tor.

SV-Trainer Bullacher lobte seine Mannschaft im Anschluss für ihre Moral: „Was die Jungs trotz der vielen Verletzten seit Wochen leisten, ist unglaublich. Ich bin sehr stolz auf das Team. Wir wollen alle weiter an dem großen Ziel arbeiten und dauerhaft in der 3.Handball-Bundesliag spielen. Für einen kleinen Verein wie den SV 64 Zweibrücken ist das keine Selbstverständlichkeit“.

Am kommenden Samstag haben die 64er beim Tabellenführer Rhein Neckar Löwen II eine ganz schwere Aufgabe vor der Brust. Zum Abschluss der Hauptrunde empfängt der SV dann eine Woche später die HG Saarlouis zum Derby.

Das Heimspiel von Oberligist VTZ Saarpfalz gegen den HV Vallendar (angesetzt Sonntag, 17 Uhr) wurde wenige Stunden vor Spielbeginn wegen eines Coronafalls auf Seiten des HV abgesagt. Die Partie der Oberligahandballerinnen des SV 64 Zweibrücken beim HSV Sobernheim war schon zuvor abgesetzt worden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort