3. Fußball-Liga Goldener Start in die Englische Woche?

Kaiserslautern · Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern empfängt am Samstag Kellerkind SC Verl auf dem Betzenberg. Die Gäste kommen mit einem neuen Trainer im Gepäck ins Fritz-Walter-Stadion. Dort herrscht wieder Betze-Feeling: Erneut sind 20 000 Zuschauer zugelassen.

 Kaiserslauterns Felix Götze (rechts) – hier im Zweikampf mit dem Mannheimer Adrien Lebeau – steht dem FCK am Samstag im Heimspiel gegen Verl zur Verfügung. Götze hatte gegen Mannheim verletzt ausgewechselt werden müssen.

Kaiserslauterns Felix Götze (rechts) – hier im Zweikampf mit dem Mannheimer Adrien Lebeau – steht dem FCK am Samstag im Heimspiel gegen Verl zur Verfügung. Götze hatte gegen Mannheim verletzt ausgewechselt werden müssen.

Foto: imago images/foto2press/Oliver Zimmermann via www.imago-images.de

(dpa/mire) Als müsse er sich angesichts der kommenden Aufgabe erstmal stärken, nahm Marco Antwerpen vor der Pressekonferenz einen kräftigen Schluck aus der Pulle. Und das, obwohl auf seine Mannschaft am Samstag eine – zumindest auf dem Papier – leichtere Aufgabe wartet als zuletzt. Nach zwei Topspielen gegen Schwergewichte der Liga empfängt Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern um 14 Uhr mit dem SC Verl einen Abstiegskandidaten im Fritz-Walter-Stadion. „Heimspiele gehen wir immer mit einer hohen Intensität an. Wir wissen, dass Verl Qualität mitbringt, aber wir wollen mit einem Sieg den Punkt aus Mannheim vergolden“, sagte Antwerpen.

Nach dem 2:2 gegen Tabellenführer 1. FC Magdeburg und dem 0:0 im Derby bei Waldhof Mannheim will der FCK den zweiten Tabellenplatz behaupten. Allerdings geht Antwerpen nicht davon aus, dass der Tabellen-18. aus Verl defensiv auftreten wird. „Wir müssen uns auf andere Dinge einstellen, das haben wir in der Trainingswoche auch getan und sind auf ihre Spielweise vorbereitet“, betonte der 50-Jährige.

Der Übungsleiter kann dabei wieder mit Felix Götze planen, der seine in Mannheim erlittene Blessur auskuriert hat und am Donnerstag bereits wieder mit der Mannschaft trainierte. René Klingenburg hat seine Gelbsperre abgesessen und steht ebenfalls wieder zur Verfügung. Pausieren muss dagegen Boris Tomiak. Der Verteidiger, der „eine Riesensaison spielt“ (Antwerpen) sah gegen Mannheim bereits seine zehnte Gelbe Karte und fehlt zum zweiten Mal gesperrt. „Gelbe Karten gehören dazu, Boris muss ja auch viele Zweikämpfe bestreiten. Das ist in Ordnung“, meinte Antwerpen, der einräumte, dass es nicht leicht sein wird, den Abwehrspezialisten zu ersetzen. „Aber wir haben Ausfälle bislang immer gut kompensiert und werden jemanden finden, der genauso Leistung bringt“, ist sich der Trainer sicher.

Kurios: Seine Mannschaft muss am Samstag zum dritten Mal in dieser Saison gegen einen Gegner ran, der gerade den Trainer gewechselt hat. Michél Kniat hat bei den Ostwestfalen Guerino Capretti abgelöst und versprach gegenüber dem Portal Liga3-online.de schon mal, „auf dem Betzenberg nicht nur die Aussicht genießen zu wollen.“

Dem neuen Übungsleiter zum Trotz: Ein Buch mit sieben Siegeln sei der SC Verl dadurch nicht, sagte Antwerpen. Sein Co-Trainer Frank Döpper hat zusammen mit Kniat die Trainer-A-Lizenz erworben. „Und ich gehe auch nicht davon aus, dass sich ihre Spielweise durch den Wechsel groß ändert“, meinte Antwerpen. Wo die Stärken und Schwächen des kommenden Gegners liegen, ist kein Geheimnis. Mit 36 Toren hat der SC fast so viele Treffer erzielt wie der FCK. Allerdings klingelte es im Kasten der Verler (48 Gegentore) mehr als drei Mal so häufig wie bei Kaiserslautern (15). 

Dass der FCK so wenige Gegentore hinnehmen muss, liegt auch an Torwart Matheo Raab. Dass der auch in der kommenden Saison auf dem Betzenberg spielt, ist zumindest nicht in Stein gemeißelt. Am Mikrofon von MagentaSport wich er einer entsprechenden Frage etwas aus: „Wir haben momentan noch eine heiße Phase. Das ist mein erstes Jahr. Ich glaube, ich tue ganz gut daran, alle Energie und alles was ich habe, samstags oder sonntags in die Spiele zu stecken“, erklärte der Schlussmann.

Er und seine Mitspieler dürfen sich im Fritz-Walter-Stadion am Samstag wieder auf eine stimmungsvolle Kulisse freuen. Für die Partie sind bis zu 20 000 Zuschauer zugelassen. Bis zum Freitagmittag hatten die Pfälzer bereits 16 800 Tickets abgesetzt. „Wir freuen uns. Wir wollen den Betze so voll wie möglich bekommen“, sagte Antwerpen.

Das Spiel gegen Verl ist für seine Mannschaft der Auftakt einer Englischen Woche. Bereits am kommenden Dienstag muss der FCK um 19 Uhr zum Nachholspiel beim Tabellenzehnten 1860 München antreten. Die Löwen kriselten zwar zuletzt, haben den Aufstieg aber noch nicht ganz abgeschrieben. Am Samstag, 5. März müssen die Roten Teufel um 14 Uhr auswärts beim Sechsten VfL Osnabrück ran. Steht seine Mannschaft nach der Englischen Woche noch immer auf Aufstiegsrang zwei, düfte Marco Antwerpen wohl erneut einen kräftigen Schluck aus der Pulle nehmen. Diesmal als Belohnung.

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