3. Hanbdall-Liga Gegen Großsachsen geht‘s um mehr als den Sieg

Zweibrücken · Handball-Drittligist SV 64 Zweibrücken unterliegt der SG Pforzheim/Eutingen im Nachholspiel am Mittwoch zu Hause mit 25:30. Eine viel wichtigere Partie steht für die Löwen aber am Samstag auf dem Programm. Ein Sieg im Heimspiel gegen Germania Großsachsen wäre für die kommende Qualifikationsrunde um den Drittliga-Verbleib Gold wert.

 Der Pforzheimer Linus Bleh unterzieht Zweibrückens Tom Grieser (am Ball) einem beherzten Trikot-Test. Die Löwen wehrten sich in dem Duell nach Kräften – unterlagen am Ende aber mit 25:30. Viel wichtiger für die Zweibrücker wird aber das Heimspiel am Samstag gegen Großsachsen.

Der Pforzheimer Linus Bleh unterzieht Zweibrückens Tom Grieser (am Ball) einem beherzten Trikot-Test. Die Löwen wehrten sich in dem Duell nach Kräften – unterlagen am Ende aber mit 25:30. Viel wichtiger für die Zweibrücker wird aber das Heimspiel am Samstag gegen Großsachsen.

Foto: Martin Wittenmeier

Die Oberliga-Handballer des SV 64 Zweibrücken haben ihr Nachholspiel am Mittwochabend gegen die SG Pforzheim/Eutingen in der heimischen Westpfalzhalle klar mit 25:30 (12:17) verloren. Die Gäste aus Baden erspielten sich bereits in der ersten Viertelstunde einen Vier-Tore-Vorsprung. Und den gaben sie bis zum Ende nicht mehr aus der Hand. Beste Spieler bei den Löwen waren Tim Götz (acht Tore, davon drei Siebenmeter) und Tom Grieser, der fünf Mal traf.

Als das Spiel angepfiffen wurde, wehte ein Hauch Bundesliga durch die mit 300 Zuschauern gut besuchte Westpfalzhalle. Denn auf Seiten der Gäste standen mit Bastian Rutschmann und Nico Schöttle zwei Spieler auf der Platte, die schon in der Beletage des deutschen Handballs aufliefen. Wenn auch mit einem ganz unterschiedlichen Erfahrungsschatz. Torhüter Rutschmann kehrte 2019 – nach über fünfzehn Jahren und vielen Stationen im Profihandball (Bergischer HC, Frisch Auf Göppingen, Rhein Neckar Löwen, Balingen-Weilstetten TVB Stuttgart) – wieder zu seinem Heimatverein zurück. Für den 18 Jahre alten Schöttle hingegen fängt das Abenteuer Bundesliga gerade erst an. Er besitzt beim TVB Stuttgart einen langfristigen Vertrag und soll über ein Zweitspielrecht bei Pforzheim/Eutingen auf höhere Aufgaben vorbereitet werden. In der laufenden Saison kam das Talent schon sechs Mal in Liga eins zum Einsatz.

Während Rutschmann im Gehäuse der Pforzheimer die Zweibrücker Angreifer mit seiner großen Erfahrung – und mit 39 Jahren noch immer starken Reflexen – zur Verzweiflung trieb, traf Schöttle aus dem Rückraum beinahe nach Belieben. 13 Tore hatte er den Löwen am Ende des Abends eingeschenkt. 

Die erneut ersatzgeschwächten Zweibrücker überzeugten zwar kämpferisch und boten den Baden auch spielerisch Paroli. Doch weil die Löwen in Halbzeit eins zahlreiche Chancen liegenließen und das Torhüter-Duo der 64er im ersten Durchgang keinen der zehn Distanzwürfe der Gäste zu fassen bekam, gingen die Gastgeber mit der Hypothek eines Fünf-Tore-Rückstandes in die Pause (12:17). Den Großteil des Vorsprungs hatte sich Pforzheim/Eutingen bereits nach einer knappen Viertelstunde erspielt. Da stand es 9:5 für die Gäste

Nach dem Seitenwechsel zogen die Baden dann rasch davon. Die SG erzielte drei Treffer in Serie und sah beim Stand von 12:20 aus Sicht der Zweibrücker schon wie der sichere Sieger aus. Es sprach für die Löwen, dass sie sich nicht mit der drohenden Klatsche abfinden wollten und sich mit großem Herzen zurück ins Spiel kämpften. Beim Stand von 18:22 (44. Minute) hatten die 64er den Rückstand sogar wieder halbiert – doch näher rückten die Hausherren dem Gegner nicht mehr auf die Pelle.

Für die Zweibrücker ist der Gang in die Abstiegsrunde damit im Grunde nicht mehr zu vermeiden. Zwar beträgt der Rückstand auf Rang fünf und sechs nur vier Punkte. Da in der Hauptrunde aber nur noch drei Spiele zu absolvieren sind, müssten die 64er schon alles gewinnen, während zumindest einer der Konkurrenten HG Saarlouis oder TSB Heilbronn-Horkheim – die beide noch Nachholspiele in der Hinterhand halten – kaum noch punkten dürfte.

Das wichtigste der drei noch verbleibenden Hauptrundenspiele für die 64er dürfte daher nächste sein. Am Samstag um 18 Uhr empfängt die Mannschaft von Trainer Stefan Bullacher den TV Germania Großsachsen. Denn gegen alle Mannschaften, die potenziell in die gleiche Qualifikationsgruppe zur 3. Handball-Bundesliga der nächsten Saison kommen könnten, haben die Zweibrücker bereits gepunktet. Außer eben Großsachsen. Das Hinspiel ging mit 32:28 an den kommenden Gegner. Ein Heimsieg wäre deshalb immens wichtig.

Bis dahin stehen beim SV 64 nun vor allem Regeneration und Taktikvorbereitung auf dem Programm. Mit Abwehrspezialist Benni Zellmer, Top-Torschütze Kevin Knieps und Christopher Huber fehlen den Zweibrückern wichtige Spieler. „Wir sind gehandicapped. Die Last wird aktuelle auf wenige Schultern verteilt. Die nächsten Wochen werden zu einer großen Herausforderung“, sagt SV-Trainer Bullacher. Für das Heimspiel gegen Großsachsen wird die Abendkasse am Samstag wieder geöffnet sein.

Die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken sind zum zweiten Mal in Folge unfreiwillig spielfrei. Nachdem am vergangenen Wochenende bereits das Heimspiel des Tabellenneunten gegen die HF Köllertal ausgefallen war, ist auch das für Samstag geplante Auswärtsspiel beim HSV Sobernheim abgesagt worden.

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