Handball-Oberligist SV 64 Zweibrücken SV 64 erkämpft beide Punkte in der Hölle Süd

Offenbach · Knapper 30:28-Erfolg: In dem Kopf-an-Kopf-Rennen in Offenbach macht der breitere Kader der Zweibrücker den Unterschied. 

Tom Grieser war mit sieben Treffern bester Werfer de SV 64.

Tom Grieser war mit sieben Treffern bester Werfer de SV 64.

Foto: Martin Wittenmeier

Die Handballer des SV 64 Zweibrücken haben am Sonntagabend sogenannte „Big-Points“ gelandet. Die Mannschaft von SV-Trainer Stefan Bullacher bewahrte in einer dramatischen Schlussphase der Oberliga-Partie beim TV Offenbach die nötige Ruhe und entführte beide Punkte aus der gut besuchten Hölle Süd. Beste Werfer im Team der 64er waren Vize-Kapitän Tom Grieser (7) und Philipp Kockler (6).

Nach zwei Jahren der Einschränken durch die Corona-Pandemie finden immer wieder mehr Handballfans den Weg in die Hallen. So auch zur Oberliga-Partie in der Offenbacher Queichtalhalle, die wegen ihrer hitzigen Stimmung auch „Hölle Süd“ genannt wird. Mehr als 300 Zuschauern boten eine tolle Kulisse für das Spitzenspiel zwischen dem Tabellendritten der Vorsaison und den Gästen aus Zweibrücken, die unglücklich aus der 3. Liga abgestiegen waren.

Von Beginn an entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Beide Teams schenkten sich nichts und gingen in der Abwehr beherzt zur Sache. Doch trotz des hohen körperlichen Einsatzes war die Partie zu jeder Zeit fair. Die Führung wechselte ständig mit nur einem Treffer Differenz. Die Gäste aus der Westpfalz verteidigten in ihrer offensiven 3:2:1-Deckung sehr stabil und zwangen den TVO häufig ins Zeitspiel. Doch ausgerechnet unter dem Druck der neuen Regel, nach der nur noch vier Pässe bis zum Abschluss gespielt werden dürfen, trafen die Offenbacher Rückraumspieler erfolgreich aus der Distanz ins Zweibrücker Tor. Alleine in den ersten 30 Minuten gelangen ihnen so neun Treffer. Die Gäste hingegen setzten auf ihren bekannten Tempohandball. Nicht selten schlossen sie ihre Angriffe bereits nach wenigen Sekunden ab. Doch Florian Pfaffmann im Offenbacher Kasten verhinderte mit seinen Paraden immer wieder einen Rückstand seines Teams. So bewegten sich beide Mannschaften quasi im Gleichschritt Richtung Halbzeitpause. Zwei Sekunden vor dem Seitenwechsel erzielte Niklas Klein – erneut mit einem Wurf aus dem Rückraum – die knappe 15:14-Führung für die Hausherren.

Auch in Durchgang zwei sahen die Zuschauer das gleiche Bild. In der weiter ausgeglichenen Partie mussten die Spieler auf dem Parkett allerdings dem intensiven Abnutzungskampf Tribut zollen. Die technischen Fehler und unkonzentrierten Abschlüsse häuften sich. Während die Zweibrücker frühzeitig durchwechselten, spielte der TVO mit seiner erfahrenen Stammbesetzung nahezu durch. Durch diese Strategie sollte das Pendel in der Schlussphase tatsächlich zugunsten der Offenbacher ausschlagen. Acht Minuten vor dem Ende erzielte der starke Nico Bader mit dem Treffer zum 27:24 die erste Drei-Tore-Führung – die Vorentscheidung in Richtung Heimsieg schien gefallen zu sein. Doch SV-Trainer Bullacher brachte in den letzten Minuten seine Stammformation wieder auf die Platte zurück. Und tatsächlich kippte das Spiel durch einen fulminanten 6:1-Lauf der 64er wieder in die entgegengesetzte Richtung. Offenbach gelang es nicht mehr, sich zurück zu kämpfen. SV-Neuzugang Adam Soos gelang 30 Sekunden vor dem Ende der 30:28-Siegtreffer. Danach jubelten die Zweibrücker Löwen, sie feierten nach 2019 und 2020 ausgelassen ihren dritten Auswärtssieg in Folge in der Hölle Süd. „Das war heute ein ganz hartes Stück Arbeit gegen eine starke Mannschaft. Hier werden nicht viele Teams punkten können“, ist sich Bullacher sicher und fügt an: „Am Ende hat der breitere Kader den Unterschied ausgemacht. Ich bin sehr stolz auf meine Jungs“, freut sich ein glücklicher SV-Trainer über den Auswärtssieg im Spitzenspiel.

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