Fußball-Regionalligist FC Homburg Mit einem blauen Auge davongekommen

Homburg · Fußball-Regionalliga: FC Homburg dreht 0:2-Pausenrückstand gegen Schlusslicht KSV Hessen Kassel zum 3:2-Heimsieg.

Spät fiel doch noch der Siegtreffer zum 3:2 für den FC Homburg gegen Schlusslicht Kassel, den Thomas Gösweiner (links) und José Matuwila gemeinsam bejubelten.

Spät fiel doch noch der Siegtreffer zum 3:2 für den FC Homburg gegen Schlusslicht Kassel, den Thomas Gösweiner (links) und José Matuwila gemeinsam bejubelten.

Foto: Markus Hagen

Dem nächsten Rückschlag vor heimischem Publikum ist der FC Homburg gerade nochmal entkommen. Gegen Regionalliga-Schlusslicht KSV Hessen Kassel lagen die Grün-Weißen nach einer extrem schwachen ersten Hälfte am Dienstagabend bereits mit 0:2 hinten, ehe der wie ausgewechselte Tabellenzweite die Partie nach der Pause noch zum 3:2 drehen und die anvisierten drei Punkte verbuchen konnte. „Es war die schlechteste erste Halbzeit meiner Mannschaft in dieser Saison. Es bedurfte dann schon einiger klarer Worte in der Pause, um mit einer Leistungsexplosion doch noch das Spiel zu gewinnen“, erklärte Trainer Timo Wenzel.

Ideal begann die Partie vor 1244 Zuschauern im Waldstadion für Kassel. Homburgs Innenverteidiger Michael Heilig verstolperte vor dem Strafraum gegen Serkan Durna den Ball, der dann alleine in den Sechzehner eindringen konnte und dem Homburger Torhüter David Salfeld zum 0:1 das Nachsehen gab. Die Hausherren waren anschließend komplett von der Rolle. In der Offensive gelang den Grün-Weißen nichts. Die Hessen hatte überhaupt keine Probleme, die zu durchsichtig vorgetragenen Angriffsversuche der Homburger zu verteidigen. Die Partie war im ersten Abschnitt ziemlich zerfahren, mit vielen Fehlpässen auf beiden Seiten. Kassel verteidigte weiter die knappe Führung, um dann aus dem Nichts fünf Minuten vor der Pause sogar zum zweiten Mal zuzuschlagen. Nach einem Eckball bekam der FC Homburg den Ball nicht aus der Gefahrenzone und plötzlich lag er Nasuhi-Noah Jones direkt vor den Füßen. Aus wenigen Metern ließ er sich diese Chance nicht nehmen – und mit dem erst zweiten Torschuss der Partie führte der KSV zur Halbzeit mit 2:0.

„Der frühe Rückstand hat mein Team geschockt. Toll, was wir – auch dank der Unterstützung der Zuschauer – dann nach der Pause gezeigt haben“, beschrieb Wenzel die komplette Wesensveränderung seines Teams. Gleich nach Wiederbeginn hatte der gegen Ende der ersten Hälfte eingewechselte Thomas Gösweiner die erste sehr gute Torchance für die Homburger (47.). Er marschierte alleine in den Strafraum des KSV, scheiterte dann aber am Kasseler Torhüter. „Nun wurden wir regelrecht vom FC Homburg erdrückt“, stellte Kassels Trainer Tobias Damm fest. Philipp Hoffmann (50.) und Markus Mendler (51.) hatten die nächsten Möglichkeiten für den Gastgeber auf dem Fuß. In der 54. Minute verkürzten die Grün-Weißen folgerichtig auf 1:2. Eine Freistoß-Hereingabe von Mendler köpfte Gösweiner aus kurzer Distanz ein. Kassel fand keine Mittel mehr, den Sturmlauf des FCH entscheidend zu stören. „Homburg war nun richtig gut im Spiel, leider verteidigten wir diese Angriffe nicht mehr so gut, wie in der ersten Halbzeit“, haderte Damm. Unter anderem hatte Perdedaj weitere gute Möglichkeiten für die Hausherren. Der Ausgleich in der 73. Minute durch den fünften Saisontreffer von Fabian Eisele, der in Hälfte eins kaum zu sehen gewesen war, war überfällig. Die Homburger drückten danach, wollten unbedingt den Sieg. Und Wenzel wechselte mit Joel Gerezgiher den nächsten Joker ein. Nur wenige Minuten auf dem Rasen, traf er zum umjubelten 3:2 (83.).

Die Nerven lagen bei beiden Teams blank. Wenige Minuten vor dem Abpfiff gerieten die ausgewechselten und die Reservespieler beider Mannschaften zwischen den Bänken in einer Rudelbildung aneinander. Die bereits ausgewechselten Luca Plattenhardt (FCH) und Kevin Nennhuber (KSV Hessen Kassel) erhielten jeweils Gelb-Rot.

Homburgs Stürmer Thomas Gösweiner hatte eigentlich mit seinem Einsatz von der ersten Minute gerechnet, kam stattdessen in der 42. Minute für Plattenhardt – und bewies seine Offensivqualität. „Ich war schon etwas erstaunt, dass ich nicht von Beginn an spielen durfte“, sagte Gösweiner. „Die erste Halbzeit war wirklich grottenschlecht von uns. Der Trainer musste richtig laut werden.“ Immerhin habe das Team das Spiel dann tatsächlich noch drehen können – auch dank seines Anschlusstreffers zum 1:2. „Der Sieg war am Ende aufgrund der zweiten Halbzeit für uns verdient.“

Dies musste auch KSV-Trainer Damm nach den dramatischen 90 Minuten festhalten. „Nach der starken zweiten Halbzeit ging der Sieg für Homburg dann auch in Ordnung.“ Am Ende dieses turbulenten Abendspiels waren die Homburger Kicker einfach nur froh, mit einem blauen Auge davongekommen zu sein. Außenspieler Markus Mendler dachte schon weiter: „Am Samstag bei den Offenbacher Kickers müssen wir zwei konstant starke Halbzeiten zeigen, um etwas vom Bieberer Berg mit nach Hause nehmen zu können.“

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