Eishockey-Regionalligist EHC Zweibrücken „Unnötige“ Spannung dämpft Feierlaune etwas

Heilbronn/Zweibrücken · Dem Eishockey-Regionalligisten EHC Zweibrücken ist durch den 6:4-Auswärtserfolg bei den Eisbären Heilbronn der perfekte Saisoneinstieg gelungen. Trainer Ralf Wolf war trotz des zweiten Sieges im zweiten Saisonspiel aber noch nicht mit allem einverstanden.

  Hornets-Stürmer Dan Radke hatte mit seinen drei Treffern großen Anteil am Zweibrücker Sieg in Heilbronn .

Hornets-Stürmer Dan Radke hatte mit seinen drei Treffern großen Anteil am Zweibrücker Sieg in Heilbronn .

Foto: Martin Wittenmeier

Es war ein gelungener Sonntagabend für den EHC Zweibrücken. Die Revanche für das bittere Aus im Playoff-Halbfinale 2020 war geglückt, die nächsten drei Punkte gingen damit auf das Konto der Hornets – und Trainer Ralf Wolf konnte seinen 42. Geburtstag nach dem 6:4 (1:1/3:0/2:3)-Erfolg im zweiten Saisonspiel beim Heilbronner EC zufrieden ausklingen lassen.

Dabei begann die schnelle Partie der Eishockey-Regionalliga Südwest bei den Eisbären so gar nicht nach dem Geschmack des Hornets-Coachs. „Bei zwei solchen Mannschaften entscheiden echt Kleinigkeiten, da hängt es ein Stück weit von der Tagesform ab und davon, wer den ersten Fehler macht“, erklärt Wolf. Und zuerst zugeschlagen haben am Sonntagabend die Gastgeber. Nach 13 Minuten versenkte Robin Platz vor 269 Zuschauern den Puck eiskalt zur Heilbronner Führung im Tor. Doch diese hielt nicht lange. Nur 90 Sekunden später erzielte der Zweibrücker Neuzugang Joshua Mikes den Treffer zum 1:1 (15.). „Es war sehr wichtig, dass wir da ausgeglichen in die Drittelpause reingegangen sind“, betont der EHCZ-Trainer, dessen Mannschaft danach stark aufs Eis zurückkehrte.

„Wir haben in der Pause nochmal die klare Aufgabenverteilung angesprochen, wie wir in welchen Situationen agieren wollen. Das konnten wir im zweiten Durchgang besser umsetzen.“ Zudem erhöhten die Hornissen ihre Laufbereitschaft. Dadurch dominierten sie in diesem Durchgang klar die Partie. „Und wir haben mit Dan Radke einen Spieler in unseren Reihen, der solche Partien zu unseren Gunsten entscheiden kann“, hebt Wolf den 30-jährigen Offensivspieler heraus. Dank der Hilfe des Top-Scorers zogen die Hornets innerhalb von vier Minuten den Eisbären den Zahn. Radke brachte die Zweibrücker per Doppelschlag (29./30.) mit 3:1 in Front. Beim 4:1 fungierte er zudem als Assistgeber: Dustin Bauscher vollstreckte zur klaren Drei-Tore-Führung (33.), mit der es in die zweite Pause ging.

Doch gelaufen war die Partie damit noch nicht. Die Mannen von Trainer Pavol Jancovic bäumten sich nochmal auf. „Die haben da nichts mehr zu verlieren und wir haben uns vielleicht schon ein Stück weit zu sicher gefühlt, sind mit einem Bein schon im Bus gewesen“, erklärt der EHCZ-Trainer, warum es im Schlussdrittel nochmal spannend wurde. Moritz Kuen verkürzte und kurz darauf erzielte Sven Breiter den Anschluss zum 3:4 (52.). „Das hat mich geärgert, das war vollkommen unnötig. Wir haben uns dann auch anstecken lassen von Nicklichkeiten“, hadert Ralf Wolf mit dieser Phase. Der Hornets-Trainer erkennt aber auch an, „wie gut sich die Heilbronner da zurückgekämpft haben“, die immer in der Lage seien, innerhalb von zwei Minuten zwei, drei Tore zu schießen und solch ein Spiel nochmal zu drehen. Doch die Zweibrücker ließen ihre Fans schließlich nur kurz zittern. Fabian Fellhauer stellte mit seinem Treffer den Zwei-Tore-Abstand wieder her. 40 Sekunden vor der Schluss-Sirene gelang Heilbronn durch Stefan Schrimpf zwar abermals der Anschluss. Daraufhin nahmen die Gastgeber den Torwart vom Feld – und der stark aufspielende Dreifach-Torschütze Dan Radke markierte gegen den Regionalliga-Serienmeister der Jahre 2013 bis 2016 das Empty-Net-Goal zum 6:4-Endstand für die Hornets. Dieses stete Zurückschlagen bedeutet aber „auch große Kraftanstrengungen, wenn man schon einen Gang zurückgeschaltet hat – das war unnötig, das müssen wir in den Griff bekommen“, betont Wolf, der nicht müde wird, seine Mannschaft zu mahnen, „dass wir uns nie zu sicher sein dürfen“. Auch im Defensivverhalten müsse sich sein Team noch besser organisieren, um den eigenen Ansprüchen, ganz oben mitzuspielen auch auf lange Sicht gerecht werden zu können.

Wenn die Euphorie im Hornets-Lager nach den zwei Auftaktsiegen auch groß sein dürfte, gelte es in den kommenden Partien, „egal wie der Gegner heißt, über 60 Minuten zu 100 Prozent unser Pensum abzurufen“ – um damit auch die Feierlaune aufrechterhalten zu können.

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