Fußball-Regionalliga Südwest Der Stadion-Frust wirkt noch nach

Völklingen · Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken müht sich zu einem glanzlosen 1:0-Heimerfolg gegen den FK Pirmasens.

 Lass dich drücken: Jayson Breitenbach und Fanol Perdedaj nehmen Torschütze Fabian Eisele (von links) in den Arm.

Lass dich drücken: Jayson Breitenbach und Fanol Perdedaj nehmen Torschütze Fabian Eisele (von links) in den Arm.

Foto: Andreas Schlichter

„Volk ohne Heimat“, sangen die 40 mitgereisten Anhänger des FK Pirmasens am Samstag im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion – ein Schmähgesang, den saarländische Fußball-Fans vor allem auswärts öfter zu hören bekommen. Den knapp 2800 Fans des 1. FC Saarbrücken tat das Liedchen, das sie sich da im Völklinger Exil anhören mussten, vor dem Hintergrund der neuerlichen Bauverzögerungen am Saarbrücker Ludwigs­parkstadion besonders weh.

Auf Transparenten forderten sie, dass der Spielbetrieb in der Heimat 2020 endlich wieder aufgenommen wird. Dazu gab es auch einen offenen Brief des Fanclub-Dachverbands an die Politik im Land und der Stadt.

Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt reagierte unmittelbar nach dem Schlusspfiff. „Ich kann die Verärgerung der Fans gut verstehen. Der 1. FC Saarbrücken und seine Anhänger wollen endlich zurück in ihre Heimat. Ich arbeite derzeit mit Hochdruck daran, dass das schnellstmöglich geschieht“, versprach der CDU-Politiker, der noch in dieser Woche zu einer Informationsveranstaltung einladen möchte. Die wievielte dieser Art es sein wird, hat während der jahrelangen Stadionposse wohl niemand gezählt.

Deren Ergebnisse waren bislang ebenso überschaubar wie das Spiel am Samstag. Diejenigen, die wegen eines Staus auf der A 620 verspätet im Stadion ankamen, verpassten nichts. „Es war kein Sahne-Tag, wir haben im ersten Durchgang nicht viel zustande gebracht, aber dann halt doch das Tor gemacht“, sagte Fabian Eisele, der mit seinem Treffer zum 1:0 in der 36. Minute das Tor des Tages erzielen konnte. Sebastian Jacob hatte vorher gepasst, Eisele dann Sascha Hammann ausgespielt und vorbei an Torwart Benjamin Reitz ins linke untere Eck getroffen.

Pirmasens spielte deutlich besser, als es der Tabellenstand vermuten ließ. Keine 60 Sekunden vor dem Siegtreffer des FCS hatten die Pfälzer sogar ihrerseits die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Nach einem Eckball des überragenden Dennis Chessa donnerte Hammann das Spielgerät an die Querlatte. „Pirmasens hat das sehr gut gemacht“, lobte auch Saarbrückens Bester, Abwehrchef Steven Zellner.

Die beste Chance zum 2:0 vor der Pause hatte Markus Mendler, doch auch sein Freistoß landete am Aluminium (39. Minute). Mendler war nach dem Ausfall von Mario Müller, José Pierre Vunguidica (beide gesperrt) und Tobias Jänicke (Zerrung) quasi die „vierte Wahl“ auf der linken Außenbahn. Zur Unterstützung des Offensivspielers im Defensivbereich hatte FCS-Trainer Dirk Lottner in der Dreierkette den flexiblen Anthony Barylla auf die linke Seite gestellt. Eine Maßnahme, die zumindest gegen Pirmasens aufging. „Wir haben unter der Woche verschiedene Möglichkeiten ausprobiert, diese erschien uns am besten“, sagte Lottner: „Markus hat das sehr gut gemacht. Wir haben etwas offensiver gedacht, wollten mit Flanken hinter die Abwehr Pirmasens vor Probleme stellen. Markus hatte gute Aktionen, leitete auch das 1:0 mit ein.“

Die zweite Hälfte war insgesamt nur unwesentlich besser als die erste. Allein das Duell zwischen FCS-Stürmer Eisele und FKP-Schlussmann Reitz sorgte für Unterhaltung. Vier Mal stellte der Saarbrücker Fragen, auf die der Pirmasenser immer die besseren Antworten hatte (54., 73., 82. und 84. Minute). Ein zweites Tor wäre möglich, aufgrund der Spielanteile aber nicht unbedingt verdient gewesen. „Wir haben hier noch nie so gut gespielt wie heute“, lobte auch FKP-Trainer Patrick Fischer sein Team – und den FCS: „Saarbrücken ist die beste Mannschaft der Liga, hat viele Spieler, die Fehler des Gegners sofort bestrafen.“

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