Tennis Alte und neue Könige von Roland Garros

Paris · Rafael Nadal feiert seinen 18. Grand-Slam-Titel und ein deutsches Doppel einen historischen Erfolg.

 Eine unglaubliche Bilanz: Der Spanier Rafael Nadal hat bereits zum zwölften Mal die French Open in Paris gewonnen.

Eine unglaubliche Bilanz: Der Spanier Rafael Nadal hat bereits zum zwölften Mal die French Open in Paris gewonnen.

Foto: dpa/Christophe Ena

Rafael Nadal. Wer sonst? Als die French Open am Sonntag zu Ende gingen, war auf der umgebauten Anlage am Bois de Boulogne alles wie immer. Der „König von Roland Garros“ durfte den Coupe des Mousquetaires mit nach Hause nehmen – zum zwölften Mal. Noch niemand hat so oft einen Grand Slam gewonnen, und der Spanier kündigte zum Schrecken der Gegner an: „Ich freue mich wirklich schon auf das nächste Jahr.“

Dominic Thiem (25) wird dies nicht freuen. Im Vorjahr hatte der damals kränkelnde Österreicher das Endspiel gegen Nadal glatt verloren. Diesmal hielt er zumindest in den phasenweise grandiosen ersten beiden Sätzen mit. Dann ging Nadal auf die Toilette: „Ich dachte nach und kam mit ein paar guten Ideen zurück.“ Er machte 16 der ersten 17 Punkte im dritten Satz, führte 4:0 – und war nicht mehr zu stoppen. 6:3, 5:7, 6:1, 6:1 hieß es nach 3:01 Stunden. „Auf Sand gibt es keinen, der ihm auch nur entfernt nahe kommt“, sagte der im Halbfinale unterlegene  Roger Federer. Nadal hat jetzt 18 Grand-Slam-Titel gewonnen, zwei fehlen ihm, um mit Rekordmann Federer gleichzuziehen.

Einen historischen Sieg feierten Kevin Krawietz und Andreas Mies. Als erstes deutsches Doppel seit 82 Jahren (!) gewannen der Coburger und der Kölner ein Grand-Slam-Turnier. „Geile Scheiße, ist das krank“, entfuhr es Mies nach dem 6:2, 7:6 (7:3) gegen die Franzosen Jeremy Chardy und Fabrice Martin, bei dem die beiden Deutschen spielten, als sei es das Normalste der Welt, in einem Grand-Slam-Finale zu stehen. Krawietz (27) und Mies (28) spielen erst seit einem Jahr regelmäßig zusammen.

Und dann ist da noch Ashleigh Barty, die neue „Königin von Roland Garros“. Die 23-Jährige, Nachfahrin der australischen Ureinwohner, war „unglaublich stolz nach dieser wunderbaren Reise“, an deren Ende sie 6:1, 6:3 gegen Marketa Vondrousova aus Tschechien und damit als erste Australierin seit Margaret Court 1973 in Paris gewann. Die stolze Aborigine Barty, die von Ende 2014 bis Anfang 2016 eine Auszeit vom Tennis nahm und in einer Frauen-Liga in Australien halb-professionell Cricket spielte, ist seit Montag die Nummer zwei der Welt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort