French Open in Paris Petkovic und Struff polieren Bilanz auf

Paris · Neben Alexander Zverev, der es eilig hatte, ziehen zwei weitere deutsche Tennisprofis in die dritte Runde bei den French Open ein.

Dem Marathon folgte ein Sprint, und danach wirkte Alexander Zverev sehr zufrieden mit sich und der Welt. „Es kommt jetzt alles ein bisschen zusammen“, sagte der ATP-Champion nach seinem angenehm schnellen Einzug in die dritte Runde der French Open mit einem Lächeln. „Ich denke, ich spiele wieder gut, ich habe den Ball gut getroffen, es war ein sehr gutes Match“, ergänzte er nach dem 6:1, 6:3, 7:6 (7:3) gegen den schwedischen Qualifikanten Mikael Ymer auf dem neuen Court „Simonne Mathieu“.

Nach dem mehr als vierstündigen Fünfsatz-Krimi in seinem Auftaktmatch gegen John Millman (Australien) benötigte der Weltranglistenfünfte aus Hamburg gegen die Nummer 148 der Weltrangliste nur 1:59 Stunden. Und nur gegen Ende des dritten Satzes hatte er einen Durchhänger. „Das war ein komplett anderes Spiel, das kann man nicht vergleichen“, sagte Zverev über seine beiden Matches. Der Sieg gegen den wackeren, aber überforderten Ymer ist allerdings auch kein Maßstab für die nächsten Runden.

Neben Zverev stehen Jan-Lennard Struff (Warstein) und Andrea Petkovic (Darmstadt) nach jeweils hart umkämpften Matches als einzige von 18 gestarteten Deutschen in der dritten Runde von Roland Garros. Auf Zverev wartet dort ein echter Prüfstein: Dusan Lajovic aus Serbien, 30. der Setzliste und bereits im Vorjahr in einem Fünfsatz-Match in der zweiten Runde in Paris Gegner des Deutschen. Zverev setzte sich damals durch und kam bis ins Viertelfinale. „Es wird nicht einfacher, es ist ein Grand Slam, es ist die dritte Runde, die Gegner werden stärker“, sagte Zverev.

Neben dem besten deutschen Tennisspieler steht Struff als einziger von zehn deutschen Männern in der dritten Runde – erstmals in Roland Garros. Der 29 Jahre alte Davis-Cup-Spieler besiegte Radu Albot aus der Republik Moldau in einem packenden, 3:14 Stunden dauernden Match mit 7:6 (7:2), 7:6 (7:3), 6:7 (4:7), 6:2. „Es waren sehr viele enge Spiele, ich bin super happy. Es war einfach geil“, sagte Struff und betonte: „Radu ist brutaler Kämpfer. Wenn ich ihm den kleinen Finger gebe, nimmt er ganzen Arm.“

Von den sieben deutschen Frauen schaffte überraschend nur Andrea Petkovic den Sprung unter die besten 32. Die Darmstädterin besiegte die an Nummer 25 gesetzte Hsieh Su-Wei (Taiwan) in einem Tenniskrimi mit 4:6, 6:3, 8:6. Petkovic, derzeit die Nummer 69 der Weltrangliste, kämpfte sich im dritten Satz nach einem 1:3 zurück und verwandelte nach 2:24 Stunden ihren zweiten Matchball – mit einem Stopp. „Der Sieg bedeutet mir viel, denn es war ein super Match“, sagte eine überglückliche Petkovic.

Laura Siegemund (Metzingen) hatte den überraschenden Einzug in die dritte Runde dagegen verpasst. Die 31-Jährige unterlag der an Nummer 15 gesetzten Schweizerin Belinda Bencic nach einem zähem Kampf über zwei Tage mit 6:4, 4:6, 4:6. Das Match hatte am Mittwochabend beim Stand von 4:4 im dritten Satz wegen Dunkelheit abgebrochen werden müssen.

Siegemund hatte alle Chancen, zum ersten Mal in die dritte Runde in Roland Garros einzuziehen. Im zweiten Satz lag sie nach einem Break schon 4:2 in Führung, sie hatte das Match bis dahin mit zahlreichen Gewinnschlägen auch bestimmt. Dann aber kämpfte sich Bencic gegen die Nummer 95 der Weltrangliste zurück und nutzte am Donnerstag nach 2:21 Stunden Spielzeit ihren ersten Matchball.

Zverev, Struff und Petkovic können am Freitag pausieren, wenn die ersten Achtelfinal-Teilnehmer ermittelt werden. Der elfmalige Paris-Sieger Rafael Nadal trifft im dritten Match des Tages auf dem Center Court auf den Belgier David Goffin. Roger Federer bekommt es auf dem Court Suzanne Lenglen in der zweiten Partie (13 Uhr/Eurosport) mit dem Norweger Casper Ruud zu tun.

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